Stada dominiert, Hexal holt Diclac Alexander Müller, 24.11.2011 10:01 Uhr
Exklusive Rabattverträge oder mehrere Partner pro Wirkstoff? Der BKK-Dienstleister GWQ hat beide Modelle kombiniert und je nach Wirkstoff einen oder drei Zuschläge vergeben. Am vergangenen Dienstag hat der Kassenverbund die Hersteller über ihr Abschneiden bei den Rabattverträgen informiert: Der Generikakonzern Stada hat mit Abstand am besten abgeschnitten.
Bei 28 Wirkstoffen war es aus Sicht der Betriebskrankenkassen lukrativer, nur einen Zuschlag zu vergeben. Stada und die Konzerntochter Aliud konnten sich je vier davon sichern, darunter Fentanyl. Wie bei der AOK hat sich Hexal an der Ausschreibung beteiligt und mit dem Schwesterunternehmen 1A Pharma insgesamt vier Wirkstoffe exklusiv gewonnen, unter anderem Diclofenac.
Die Sanofi-Tochter Winthrop und Mylan Dura haben je drei Fachlose geholt. Ratiopharm und Teva sind als Bietergemeinschaft zweimal vertreten, ebenso Actavis. Jeweils ein Los haben Acis, Betapharm, Heumann, Neuraxpharm, TAD und Wörwag.
Unter den 67 Wirkstoffen, die an jeweils drei Hersteller vergeben wurden, haben Stada und Aliud 56 von 201 Zuschlägen geholt. Auf Platz 2 folgt mit Abstand Winthrop/Sanofi mit 26 Losen, Heumann/Heunet kommen auf 24. Ebenfalls gut dabei sind Actavis mit 17 und Betapharm mit 14 Wirkstoffen.
Nach dem guten Abschneiden bei der siebten AOK-Rabattrunde kommen Hexal und 1A Pharma dagegen allein oder in Bietergemeinschaft nur auf insgesamt zehn Lose. Der dritte große Hersteller Ratiopharm muss sich zusammen mit dem neuen Eigentümer Teva sogar mit sieben Zuschlägen begnügen, ebenso Mylan Dura.
Es folgen Dexcel mit sechs sowie AAA Pharma, Aristo und Wörwag mit jeweils vier Losen. Axcount und Grünenthal sind dreimal vertreten, Basics, Bluefish, Krewel Meuselbach, Neuraxpharm und TAD je zweimal. Nur einen Wirkstoff im Mehrpartnermodell gewonnen haben Aurobindo, Abbott, Acis, Dr. Friedrich Ebert, Hennig Arzneimittel und Hormosan.
Die Vorbereitungszeit ist relativ kurz: Die GWQ-Verträge starten zum Jahreswechsel. Die Ausschreibung umfasst in zwei Jahren nach Angaben des Unternehmens einen Umsatz von rund 240 Millionen Euro nach Apothekenverkaufspreisen. Die Verträge gelten für sieben Millionen Versicherte von 38 Betriebskrankenkassen, darunter die BKK Gesundheit und die BKK vor Ort. Die Bahn BKK hat sich an der Ausschreibung nicht beteiligt.