Organspende

Spendebereitschaft wird abgefragt dpa, 30.06.2011 13:50 Uhr

Berlin - 

Die Gesundheitsminister der Bundesländer haben sich beim Thema Organspende auf die so genannte Entscheidungslösung geeinigt. Die Gesundheitsministerkonferenz (GEK) sei der Auffassung, „dass jeder Bürger, jede Bürgerin wenigstens einmal im Leben bewusst mit der Frage konfrontiert werden soll, ob er oder sie zur Organspende bereit sei“, berichtete die rheinland-pfälzische Gesundheitsministerin Malu Dreyer (SPD).

Die Entscheidungslösung wird auch von den Fraktionschefs von Union und SPD im Bundestag, Volker Kauder und Frank-Walter Steinmeier, favorisiert. Beide hatten einen entsprechenden fraktionsübergreifenden Gesetzesentwurf angekündigt.

Die erweiterte Widerspruchslösung, die von Hessen, Bayern und Sachsen-Anhalt favorisiert wurde, fand im Kreis der Gesundheitsminister keine Mehrheit. Dazu sagte Dreyer: „Die Widerspruchslösung ist ein Vorschlag, der sehr tiefgreifende ethische Bedenken mit sich bringt. Sie geht von einer generellen Zustimmung zur Organspende nach dem Tod aus, wenn man ihr nicht ausdrücklich widerspricht. Der Eingriff ins Selbstbestimmungsrecht geht ihr und der Mehrheit der GMK zu weit“.

Erklärter Wille aller Minister und Senatoren der Länder sei es, „die Menschen für das Thema stärker zu sensibilisieren und eine Steigerung der Organspenden zu erreichen“. Die Minister seien sich aber genauso einig, dass es auch den kranken Menschen gegenüber eine ethische Verantwortung gibt. Das Transplantationsgesetz soll auf Bundesebene noch in diesem Jahr überarbeitet werden.