Substitutionsbehandlung

SPD will Heroin als Kassenleistung

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Die SPD will die Abgabe von Heroin (Diamorphin) an Schwerstabhängige noch vor der Sommerpause regeln: Heroin (Diamorphin) soll als Medikament anerkannt und auch von den Krankenkassen bezahlt werden, heißt es in einem gemeinsamen Entwurf der SPD sowie von Abgeordneten der drei Oppositionsparteien. Die SPD-Gesundheitsexpertin Carola Reimann hofft, dass er im Bundestag und Bundesrat eine Mehrheit bekommen wird. In der Wochenzeitung „Das Parlament“ sagte sie, es solle nicht „Heroin auf Rezept“ geben, sondern eine Abgabe an etwa 1000 bis 2500 Schwerstabhängige unter ärztlicher Aufsicht.

Die Unions-Bundestagsfraktion fordert dagegen eine weitere Erprobung und ist nicht bereit, den Gruppenantrag zu unterstützen. Die heroingestützte Behandlung von Schwerstabhängigen wurde 2002 begonnen. Dies lehnt Reimann jedoch ab: „Ich halte es für Unsinn, die Betroffenen jetzt noch einmal auf eine weitere Probephase zu vertrösten“, sagte sie der Zeitung. Es gebe einen klaren Nachweis über die Wirksamkeit der Diamorphin-Behandlung.

Die Modellprojekte in mehreren Städten richten sich an langjährige Junkies, bei denen andere Substitutionsprogramme, etwa mit Methadon, fehlschlugen. Im September 2007 hatten 13 Bundesländer einer Gesetzesinitiative von Hamburg, Hessen, Niedersachsen, Saarland und Nordrhein-Westfalen zugestimmt, um die kontrollierte Abgabe synthetischen Heroins bundesweit zuzulassen.

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