SPD-Wahlkampf

Steinbrück steigt vom Sockel

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Berlin -

Die SPD läutet die heiße Phase des Bundestagswahlkampfes ein. Kanzlerkandidat Peer Steinbrück will möglichst nah heran an die Bürger. Diskussionsrunde statt Showbühne, so die Zielsetzung. „Wir wollen Nähe zu unseren Spitzenpolitikern herstellen, Politik vom Sockel holen“, lautet das Credo der Sozialdemokraten.

Steinbrück will im Vor-Ort-Wahlkampf nicht auf öffentliche Kundgebungen setzen, sondern jeweils eine Region mehrere Stunden besuchen. Mehr als 60 solcher Termine in den Wahlkreisen sind bereits geplant. Der Wahlkampfplan wurde heute von Steinbrück und Generalsekretärin Andrea Nahles in Berlin vorgestellt.

Am 8. August geht der Wahlkampf dann richtig los: Steinbrück startet in Hamburg seine „Klartext Open Air“-Tour. Es folgen das „Deutschlandfest“ Mitte August sowie 25 weitere Veranstaltungen mit dem Kanzlerkandidaten. Weitere 17 Termine besetzen der Parteivorsitzende Sigmar Gabriel und Fraktionschef Frank Walter Steinmeier.

Die SPD wirbt bei ihren Anhängern zudem um eine freiwillige Unterstützung des Wahlkampfes. Denn die Partei hat anspruchsvolle Ziele im „Tür-zu-Tür-Wahlkampf“: Fünf Millionen direkte Kontakte sollen auf diese Weise entstehen, aktueller Stand sind 450.000.

Die Idee ist ein Wahlkampf auf Augenhöhe. Bislang wollen 256 der 299 Wahlkreise sich an der Aktion beteiligen. Ziel ist nicht nur, SPD-Wähler und -Sympathisanten zu mobilisieren. Die Sozialdemokraten wollen auch die Wahlbeteiligung insgesamt erhöhen und das Vertrauen in die Politik zurückgewinnen.

Die SPD hat noch ein Stück Weg zu gehen, wenn sie die schwarz-gelbe Koalition ablösen will: Nach aktuellen Umfragen liegen die Sozialdemokraten bei 25 Prozent. Zusammen mit Bündnis 90/Die Grünen (13 Prozent) würde es derzeit nicht für eine rot-grüne Koalition reichen.

Die Union liegt bei knapp über 40 Prozent, die FDP bei etwa 5 Prozent. Rot-Grün wäre dann auf die Linke angewiesen, die derzeit auf 7 Prozent kommt.

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