In Sachsen kämpft die SPD weiter für den Erhalt des Pharmazieinstituts an der Universität Leipzig. Die Sozialdemokraten fühlen sich von der heutigen öffentlichen Anhörung vor dem Ausschuss für Wissenschaft und Hochschule des Landtags bestätigt. Die SPD hatte zuvor einen Antrag eingebracht, um die Schließung des Instituts abzuwenden.
„Die angehörten Experten waren sich einig: Sachsen organisiert sich das nächste Fachkräfte-Problem, wenn das Pharmazeutische Institut der Universität Leipzig geschlossen wird“, sagte Holger Mann, Sprecher für Hochschule und Wissenschaft der SPD-Fraktion. Denn eine hohe Übereinstimmung zwischen Studienstandort, Studienwahl und späterer Berufstätigkeit sei klar erkennbar. „Werden in Sachsen keine Pharmazeuten und Apotheker ausgebildet, werden sie uns schon bald fehlen“, warnt Mann.
„Schwarzgelb sollte daher das Pharmazeutische Institut erhalten, um die Apothekerausbildung in Sachsen abzusichern“, fordert Mann. Die dafür erforderlichen zwei Millionen Euro pro Jahr seien gut angelegtes Geld. „Bleibt die Staatsregierung jedoch bei ihren Kürzungsplänen, kürzt sie sich den Apothekermangel herbei.“
Die Vorsitzende des Sächsischen Apothekerverbandes, Monika Koch,und der Präsident der Sächsischen Landesapothekerkammer, Friedemann Schmidt, hatten vor dem Ausschuss auf den steigenden Ausbildungsbedarf hingewiesen. Schon heute schneide Sachsen bei der Apothekendichte mit 4154 Einwohnern pro Apotheke im Ländervergleich unterdurchschnittlich ab.
Koch zufolge werden bis zum Jahr 2022 1500 Apotheker und zusätzlich rund 800 Pharmaingenieure in Rente gehen. Höchstens 450 Stellen könnten demnach mit sächsischen Kapazitäten ausgeglichen werden.
Die sächsische Landesregierung hatte im vergangenen Jahr angeordnet, dass 2013 und 2014 insgesamt 48 Stellen abgebaut werden müssen. Mitte Dezember hatte die Rektorin der Universität, Professor Dr. Beate Schücking, unter anderem die Streichung aller 21 Arbeitsplätze in der Pharmazie angekündigt. Die Leipziger Pharmaziestudenten hatten dagegen protestiert.
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