Nach Besuch in Apotheke

SPD-Politikerin will „Perspektive der Praktiker“ einbringen Carolin Ciulli, 20.07.2024 09:30 Uhr

Konstruktiver Dialog: Bundestagsabgeordnete Dr. Franziska Kersten (SPD) informierte sich in der Altenweddinger Apotheke über aktuelle Sorgen der Pharmazeuten. Dr. Franziska Kersten (MdB), Karsten Seidl, Martin und Steffi Wolff (v.l.). Foto: Löwen-Apotheke
Berlin - 

Die Bundestagsabgeordnete Dr. Franziska Kersten (SPD) hat die Löwen-Apotheke in Altenweddingen besucht. Die Tiermedizinerin habe großes Interesse gezeigt und will die Sichtweise der Berufsgruppe in Berlin einbringen.

Im Gespräch mit Inhaber Martin Wolf und den Angestellten erfuhr die SPD-Politikerin von den aktuellen Sorgen der Branche „Wir brauchen nach 20 Jahren endlich eine faire Anpassung unserer Vergütung. Der Gesetzentwurf zielt allein auf eine Kostenreduktion, die am Ende Qualitätseinbußen in der Versorgung bedeutet“, erklärte er. Der Apotheker schilderte die Pläne von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD), Apotheken ohne Approbierte zu betreiben. Dies bedrohe viele familienfreundliche Arbeitsplätze, so Wolf. Apothekerin Steffi Wolff, die in Langenweddingen die Linden-Apotheke leitet, betont: „Wir können Probleme schon lösen, ehe sie überhaupt zum Tragen kommen.“

Kersten zeigte großes Interesse an der Sichtweise der Approbierten: „Für mich sind solche Gespräche mit Menschen in meinem Wahlkreis eine wichtige Informationsquelle.“ Obwohl einige Aspekte dieses Themenkomplexes schon bekannt seien, sei sie für das offene und ausführliche Gespräch dankbar. Das Bundesgesundheitsministerium hat im Juni 2024 die Anhörungsverfahren zum Referentenentwurf des Apotheken-Reformgesetzes eingeleitet. Insoweit bleibe der Kabinettsbeschluss zum eigentlichen Gesetzentwurf abzuwarten.

„Im parlamentarischen Verfahren gilt dann natürlich das ‚Strucksche Gesetz‘, wonach kein Gesetz den Deutschen Bundestag so verlässt, wie es hineingekommen ist. Wichtig ist und bleibt für uns als SPD-Bundestagsfraktion das Ziel, die Apotheken zu stärken - insbesondere in ländlichen Regionen. Ich werden mit Familie Wolff in Kontakt bleiben, um die Perspektive der Praktiker vor Ort in Berlin einzubringen", so Kersten.