Treffen in Trier

SPD lädt Apotheken ein – um Lauterbach zu verteidigen

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Berlin -

Bei einem von der SPD-Landesgruppe Rheinland-Pfalz organisierten Treffen ging es am Mittwochabend in Trier um die „aktuellen Herausforderungen unserer Gesundheitsversorgung mit dem Fokus auf die Lage der Apotheken“. Eingeladen zur Diskussionsveranstaltung hatten die Bundestagsabgeordneten Verena Hubertz und Matthias Mieves.

Von den 30 anwesenden Gästen hatten 25 einen Apothekenbezug, so die Abda, inklusive der Vorstandsmitglieder von Landesapothekerverband und -kammer. Laut Hubertz sind die Apotheken ein wichtiger Bestandteil des Gesundheitssystems. Das sei ihr auch im Sommer beim Besuch der Mosel Apotheke Ehrang klar geworden. Sie habe dort mit Erstaunen gesehen, wie viele Schritte in der Software nötig sind, bis ein Nasenspray für Kinder auf GKV-Rezept ausgegeben werden kann.

Zum Termin schrieb Hubertz auf Instagram zu den wichtigen und aktuell sehr herausgeforderten Apotheken: „Zeitweilige Lieferengpässe, der anhaltende Fachkräftemangel und eine überbordende Bürokratie erschweren eine an den Bedarfen der Menschen orientierte Gesundheitsversorgung.“ Aber die SPD setze sich in der Regierung und im Bundestag für die Patientenversorgung ein, der „Reformstau der letzten Jahre“ müsse nun endlich angepackt werden. „Für das kommende Jahr soll beispielsweise eine Reform der veralteten und hochkomplizierten Apothekenvergütung erfolgen.“

Kein Entgegenkommen

Matthias Mieves und Verena Hubertz kündigten die Veranstaltung unter anderem auf Instagram an. Foto: Instagram/@verenahubertz

Mieves sagte, man habe ein Interesse, im Gesundheitssystem noch lange eine gute Versorgung zu haben, wobei Apotheken eine Säule wären. Der Abgeordnete, der im Digital- und im Gesundheitsausschuss sitzt, ging dabei auch auf die Eckpunkte der Apothekenreform von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (ebenfalls SPD) ein. Grundsätzlich sei er zwar dafür, die Vergütung zu erhöhen – aber nicht nach dem Gießkannenprinzip.

Mieves verteidigte sogar das Vorhaben, den Zuschlag von 3 Prozent auf den Apothekeneinkaufspreis schrittweise auf 2 Prozent zugunsten eines höheren Fixums zu senken. Apotheken sollten zudem neue Felder im Bereich der pharmazeutischen Dienstleistungen (pDL) nutzen. Gegenüber den Krankenkassen würde er den Apotheken bei formalen Fehlern gerne mehr Retaxsicherheit zukommen lassen, wofür die Eckpunkte Spielräume brächten. In welche Richtung, ist aber unklar geblieben.

Was die beiden Bundestagsmitglieder aus der Diskussion mitgenommen haben, wird sich zeigen. Kommentaren von Mieves in den sozialen Medien zufolge, scheint er mit Lauterbachs Plänen mitzugehen. Kritische Nachfragen eines Apothekers zur aktuellen Notlage, versucht Mieves zu entkräften: „Die durchschnittlichen Umsätze und Gewinne der Apotheken sind in den letzten Jahren sukzessive gestiegen – das sind nicht meine Zahlen, sondern die Statistiken der Abda, als des Apothekenverbandes.“

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