„Ich stehe selbst in besonderer Weise ein für ein Gesundheitssystem mit weniger Zwei-Klassen-Medizin, mehr Prävention, mehr Hausärzten und mehr Sicherheit für die Patienten. All dies wird auch Teil unserer Bürgerversicherung sein“, kommentierte Lauterbach seine Nominierung.

Die Arbeitsbedingungen in der Kranken- und in der Altenpflege müssten besser werden, so Lauterbach. Drohende Altersarmut und Pflegenotstände müssten dringend abgewendet werden. „Zusammen mit einem Kanzler Peer Steinbrück werde ich diese Aufgaben anpacken“, sagte der Gesundheitsexperte.

Bei der Bundestagswahl 2009 war die SPD ohne „Gesundheits-Schattenminister“ in den Endspurt zum Wahlkampf gegangen. Eigentlich war die damalige Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt für diesen Posten vorgesehen. Doch nach deren Dienstwagenaffäre hatte der damalige Kanzlerkandidat Frank-Walter Steinmeier ihr einen Rückzug aus seinem Kompetenzteam nahe gelegt. Der Platz war frei geblieben.

Ebenfalls neu ins Kompetenzteam Steinbrück berufen wurden Professor Dr. Yasemin Karakasoglu für die Bereiche Bildung und Wissenschaft. Energie- und Umweltpolitik fallen in die Zuständigkeit von SPD-Bundesgeschäftsführer Matthias Machnig, der Wirtschaftsminister in Thüringen ist.

Zuvor hatte der SPD-Kanzlerkandidat bereits die frühere Bundesjustizministerin Brigitte Zypries als Expertin für Verbraucherpolitik in sein Team berufen. Der stellvertretenden Parteivorsitzenden Manuela Schwesig vertraut Steinbrück den Bereich Familie, Frauen und Aufbau Ost an. Der bayerische SPD-Landeschef Florian Pronold soll sich um das Thema Infrastruktur und bezahlbares Wohnen kümmern.

Steinbrück hatte Mitte Mai bereits mit dem IG-Bau-Chef Klaus Wiesehügel (Arbeit und Soziales), SPD-Fraktionsgeschäftsführer Thomas Oppermann (Innen- und Rechtspolitik) und der Designprofessorin Dr. Gesche Joost (Vernetzte Gesellschaft und Netzpolitik) die ersten drei Mitglieder seines Teams vorgestellt.