Hamburger Bürgerschaft

SPD/Grüne: Apotheken stärken!

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Berlin -

Während SPD und Grüne in der Ampel gerade in einen offenen Konflikt mit der Apothekerschaft gehen, kommen aus Hamburg von denselben Parteien ganz andere Signale: Unter dem Motto „Apotheken stärken“ fordern Abgeordnete zeitnah ein Fachgespräch zur Verbesserung der Arzneimittelversorgung mit allen Akteur:innen des Gesundheitswesens.

Im vergangenen Herbst und Winter sei es zu teilweise erheblichen Lieferengpässen bei Fiebersäften für Kinder, aber auch bei Antibiotika gekommen; nach wie vor seien auch Krebsmedikamente und Medikamente gegen Herz-Kreislauf-Erkrankungen knapp. Doch obwohl Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach erste Maßnahmen auf den Weg gebracht habe, warne unter anderem der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) vor neuerlichen Lieferengpässen bei Kindermedikamenten im kommenden Herbst und Winter, insbesondere falls es erneut zu einer starken Infektionswelle kommen sollte.

„Neben einer Vielzahl anderer Probleme werden Hamburgs Apotheken dann auch wieder mit der Medikamentenknappheit umgehen müssen“, heißt es in dem Antrag. „Bereits letzten Winter haben die Apotheken durch vermehrte Eigenherstellung von Arzneimitteln zur Milderung der Engpässe beigetragen. Gleichzeitig haben sie sich um die Beschaffung von Fertigarzneimitteln gekümmert, indem sie nach Alternativmedikamenten telefonierten und sich mit Arztpraxen absprachen, um individuelle Lösungen für die Patient:innen bereitzustellen. Teilweise musste diese Arbeit bis jetzt fortgesetzt werden, weil einige Lieferengpässe leider weiterbestehen.“

Angespannte Lage in Apotheken

Zudem hätten auch bei den Apotheken die finanziellen Belastungen, beispielsweise aufgrund von steigenden Personalkosten, zugenommen. Wachsende Anforderungen an die Arzneimittelversorgung durch neue Therapiemöglichkeiten und individualisierte Medizin, der demografische Wandel und die Zunahme von chronischen Erkrankungen kämen hinzu. „Die Situation der Apotheken ist demnach angespannt und muss in Hamburg insgesamt in den Fokus genommen werden, denn Apotheken sind elementar, wenn es um die Sicherstellung von medizinischer Behandlungsqualität, Arzneimittelsicherheit und die Verringerung von Fehlmedikationen geht. Schon jetzt wird deutlich, wie wichtig eine gute Vernetzung zwischen den Apotheken und Arztpraxen ist und wie nötig auch der Austausch mit weiteren Gesundheitsberufen auf Augenhöhe ist.“

Neue Verlässlichkeit

Um weiterhin eine ausreichende und flächendeckende Versorgung mit Apotheken und Notdiensten zu gewährleisten und die Lieferengpässe so schnell wie möglich zu beheben, müsse eine „neue Verlässlichkeit“ hergestellt werden, die nicht nur für Patient:innen, sondern auch für Apotheken gelte. „In der aktuellen Situation ist es notwendig, ergänzend zu den langfristigen und nachhaltigen Plänen auf Bundesebene, kurzfristige und niedrigschwellige Lösungen zu finden, die dabei helfen, dass Hamburg gut versorgt durch die anstehende kalte Jahreszeit kommt.“

Auf Hamburger Ebene sollten daher – zur Unterstützung der Maßnahmen auf Bundesebene – in einem Fachgespräch Möglichkeiten ausgelotet werden, die „zur Entlastung der Apotheken beitragen und bei sich abzeichnenden neuerlichen Medikamentenengpässen der Verknappung entgegenwirken“.

Gesundheits- und Verbraucherschutzbehörde sollten dafür die Vertreter:innen der Apotheker- und Ärzteschaft sowie der Kliniken und der Krankenkassen einladen, um zu prüfen, „welche koordinierten Maßnahmen zur Verbesserung der Versorgungslage möglich sind“. Bis Ende November soll ein Termin gefunden sein.

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