Noch eine profunde Stimme zum Thema Engpässe: Heike Baehrens, gesundheitspolitische Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion, hat Apotheker und Großhändler aufgefordert, keine Hamsterkäufe von Medikamenten mehr zu tätigen.
„Das ist nicht zu verantworten in einer solchen Situation, wo bundesweit im Grunde diese Medikamente verfügbar sein müssen“, sagte Baehrens am Freitag im ARD-Mittagsmagazin. Sie appellierte dafür „wirklich nur einen Vorrat für eine Woche anzulegen“.
Um die Situation langfristig zu beruhigen, werde Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) in den nächsten Tagen einen Gesetzesvorschlag präsentieren, der den Lieferkettenproblemen entgegenwirken soll. „Dabei geht es natürlich darum, dass wir wieder mehr Hersteller in Europa und in Deutschland in die Lage versetzen, diese Medikamente herzustellen“, sagte Baehrens. Lauterbach selbst hatte dagegen zuletzt von kurz wirksamen Maßnahmen gesprochen.
Erst in dieser Woche hatte das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) an die Apotheken appelliert, sich maximal mit einem Wochenbedarf zu bevorraten. Aus aktuellen Daten sei ersichtlich, „dass dem Markt rechnerisch für alle Produkte etwa ein durchschnittlicher Monatsbedarf zur Verfügung steht“. In den letzten Monaten hätten die in den Markt abgegebenen Produktionsmengen die Mengen von 2019 – vor der Pandemie – um etwa 18 Prozent überstiegen.
Auch der GKV-Spitzenverband hatte Apotheken und Großhandel aufgefordert, keine knappen Medikamente zu horten.
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