Jamaika-Sondierungen

SPD fordert neues Apothekenhonorar

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Berlin -

Zweite Runde zu Gesundheit, Zuruf von der Tribüne. Im Vorfeld der Sondierungsgespräche zum Themenblock Arbeit/Soziales fordert die SPD-Gesundheitspolitikerin Sabine Dittmar die Parteispitzen auf, sich auch um das Thema Apothekenhonorar zu kümmern. Vor allem solle das Gutachten des Bundeswirtschaftsministeriums (BMWi) berücksichtigt werden.

„Nachdem heute die Sondierungsgespräche im Bereich Gesundheit fortgesetzt werden, bleibt zu hoffen, dass die Jamaika-Verhandlungspartner nicht allein ihren parteipolitischen Überzeugungen folgen, sondern dass sie die objektive Expertise des Honorargutachtens zu Rate ziehen“, so die Sprecherin für Gesundheitspolitik der Landesgruppe Bayern in der SPD-Bundestagsfraktion und Berichterstatterin für Apothekenwesen.

„Schließlich gilt es richtungsweisende Antworten zu finden auf eine Reihe wichtiger Fragen: Wie muss ein differenziertes Apothekenhonorar ausgestaltet sein? Wie kann die flächendeckende Versorgung mit Arzneimitteln dauerhaft sichergestellt werden? Welche europarechtskonforme und patientenorientierte Lösung gibt es für den RX-Versandhandel, die die Apotheken vor Ort stärkt und den deutschen Versandhandel nicht benachteiligt?“

Dittmar ist überzeugt: „Das Gutachten des BMWi wird zweifelsohne wichtige Erkenntnisse liefern, basiert es doch auf den Angaben, die die Apotheker selbst aus ihrem Arbeitsalltag gemacht haben. Es wäre schon sehr verwunderlich, wenn man diese Expertise nicht nutzen würde.“

Ob das Gutachten noch wie geplant in diesem Herbst vorgelegt oder einer neuen Hausleitung überlassen wird, ist unklar. Angeblich sind die Ergebnisse fertig, derzeit werden die Zahlen überprüft und redaktionelle Änderungen eingepflegt. Offiziell heißt es vom BMWi, die 2hm-Studie sei noch nicht final abgenommen. „Dieses Verfahren läuft noch und dauert an.” Die Abgabefrist war Ende September abgelaufen. Ursprünglich hatten die Ergebnisse Mitte November vorgestellt werden sollen. Das Gutachten soll zu Beginn der Wahlperiode die Diskussion über eine Reform des Apothekenhonorars maßgeblich befeuern. im Beirat sitzen unter anderem die ABDA und der Großhandelsverband Phagro.

Auch die Grünen sind für eine Reform. Weit über die Parteigrenzen hinweg sind sich viele Player im Gesundheitswesen einig, dass eine grundlegende Honorarreform auf die politische Agenda gehört. Zuletzt hat sich der AOK-Bundesverband in seinen Forderungen dafür mit dem Argument ausgesprochen, dass angesichts der immer höheren Preise für neue Arzneimittel das packungsbezogene Honorar mit seinem variablen 3-prozentigen Anteil nicht mehr zeitgemäß sei.

Bereits nach dem Skonto-Urteil des Bundesgerichtshofs (BGH) hatte Dittmar gefordert, das Honorarthema auf die Agenda zu nehmen. Auch wenn die schriftliche Urteilsbegründung noch abzuwarten sei, so zeige das BGH-Urteil einmal mehr, „dass die Zusammensetzung des Apothekenhonorars genauer unter die Lupe genommen werden muss“, so Dittmar: „Das Gutachten des BMWi wird garantiert viele wichtige Informationen liefern, auf deren Grundlage das Apothekenhonorar differenzierter ausgestaltet werden kann.

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