Bundeskanzler Olaf Scholz und Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (beide SPD) besuchen am Nachmittag das rheinhessische Alzey. Dort nehmen sie gemeinsam mit Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) am symbolischen Spatenstich für ein neues Werk des US-Pharmakonzerns Eli Lilly teil. Es ist nicht das erste Mal, dass Lauterbach sich beim Konzern die Ehre gibt.
Lilly investiert in Alzey rund 2,3 Milliarden Euro in eine Fertigungsstätte für injizierbare Medikamente, allen voran die neue Abnehmspritze Zepbound (Tirzepatid). Ab 2027 soll es dort mit der Produktion und einem Team von etwa 1000 Mitarbeitenden losgehen; derzeit beschäftigt Lilly in Deutschland 995 Menschen. Alleine für den Zeitraum der Bauarbeiten sollen zusätzlich bis zu 1900 Arbeitsplätze entstehen.
Bereits im November hatten Lauterbach und Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) die Pläne des Konzerns bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem Management gewürdigt und als Stärkung des Pharmastandorts Deutschland gelobt. Hinter vorgehaltener Hand wird ihr Medizinforschungsgesetz in Berlin auch als „Lex Lilly“ bezeichnet. Denn die vertraulichen Erstattungspreise nützen dem Konzern, der Zepbound für Selbstzahler deutlich teurer anbieten will als das wirkstoffgleiche Diabetespräparat Mounjaro.
Am Rande des Scholz-Besuchs in Alzey sind auch Bauernproteste geplant mit Traktoren, Blockaden soll es aber keine geben. Die Veranstalter rechnen bei einer Kundgebung am Rande des Gewerbegebietes mit 50 bis 100 Teilnehmern.
Für Scholz geht es nach der Visite in Alzey zur VRM-Gruppe nach Mainz, dort wird der Kanzler mit der Chefredaktion und Abonnentinnen und Abonnenten diskutieren.
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