GKV-Ausgaben

Spar-Debatte nach Zusatzbeiträgen dpa, 26.01.2010 10:30 Uhr

Berlin - 

Nachdem die ersten Krankenkassen Termine für die Einführung von Zusatzbeiträgen genannt haben, werden die Forderungen nach einem umfassenden Sparpaket lauter. Bundesverbraucherschutzministerin Ilse Aigner (CSU) forderte die Kassen, aber auch Bundesgesundheitsminister Dr. Philipp Rösler (FDP) auf, eine überzeugende Strategie zur Kostensenkung im Gesundheitswesen vorzulegen.

Besonders Ärzte, Kliniken und die Pharmaindustrie seien dabei in der Pflicht, sagte Aigner der „Welt“. Auch die Verwaltungskosten der Krankenkassen und der kassenärztlichen Vereinigungen müssten auf den Prüfstand. Aigner kritisierte die Kassen wegen der angekündigten Zusatzbeiträge scharf: „Die Kassen machen es sich hier zu einfach.“

Auch Bayerns Gesundheitsminister Markus Söder (CSU) forderte von Rösler ein Sparpaket. Es dürfe aber nicht dazu kommen, dass Leistungen für die Patienten gekürzt würden, sagte er der Süddeutschen Zeitung. Die Honorare der Ärzte sollten ebenfalls nicht sinken. Stattdessen müsse Rösler vor allem die überbordende Bürokratie im Gesundheitssystem angehen: „Da liegen die größten Reserven.“ Die Vorsitzende des Gesundheitsausschusses im Bundestag, Dr. Carola Reimann (SPD), hielt Rösler in der Berliner Zeitung vor, er hätte viel früher einschreiten müssen.