Civey-Ranking

Spahn zum beliebtesten Minister gewählt

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Berlin -

18 Gesetzentwürfe in 18 Monaten – diese Bilanz zitieren Gesundheitspolitiker der Regierungskoalition in den vergangenen Wochen bevorzugt. Denn auch über sein Ressort hinaus lässt Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) keine Chance verstreichen, seine Umtriebigkeit zu demonstrieren – offenbar mit Erfolg. In einer Befragung des Meinungsforschungsinstituts Civey hat Spahn nun erstmals Bestnoten erreicht: Unter allen Ministern des Kabinetts wurde er am besten bewertet.

Pflegereform, Masernimpfungen, Organspenden, Verbot von „Therapien“ gegen Homosexualität: Spahn hat in den vergangenen Monaten einige heikle Themen angepackt, mit denen die sonst wenig publikumstaugliche Gesundheitspolitik gesellschaftliche Debatten dominierte. Es wurde lange nicht so viel und so oft über Gesundheitspolitik diskutiert wie unter Spahns Ägide.

Seine Strategie dabei ist offensichtlich: Während sich der Rest der Koalition im Debatten-Klein-Klein verfängt, arbeitet er konsequent seine Vorhaben ab und bringt gefühlt mehr aufs Tapet als seine Kabinettskollegen. Hilfreich ist ihm dabei seine Vorerfahrung und unbestrittene Expertise im Ressort – es gibt Minister, die das wahrlich nicht von sich behaupten können. Dass er ein Auge auf höhere Weihen geworfen hat, ist gemeinhin bekannt.

Die Lorbeeren kann Spahn nun im Ministerranking ernten, das Civey im Auftrag des Nachrichtenmagazins Spiegel durchgeführt hat. Um die Zufriedenheit der Bevölkerung mit den Regierungsmitgliedern zu erheben, hat das Institut ein Scoringverfahren mit einer fünfstelligen Likert-Skala von sehr zufrieden bis sehr unzufrieden verwendet. Der bestmögliche Indes beträgt dabei 200, der schlechteste -200. Die Antwortmöglichkeit „kenne ich nicht“ wird erfasst, aber nicht mit in die Wertung einberechnet.

Spahn landet dabei mit einem Wert von -36 auf dem ersten Platz. Absolute Popularität sieht anders aus, aber er rangiert noch weit vor anderen Schwergewichten des Kabinetts. An den Zahlen ist auch erkennbar, dass der 39-Jährige mehr polarisiert als andere Minister: Während 27 Prozent zufrieden und 7 Prozent sehr zufrieden sind mit seiner Arbeit, sind 17 Prozent unzufrieden und 31 Prozent sehr unzufrieden mit ihm. Zum Vergleich: Bei der Zweitplatzierten, Familienministerin Franziska Giffey, sind es 10 und 19 Prozent Zufriedenheit bei 31 und 16 Prozent Unzufriedenheit. Sie kommt auf einen Gesamtscore von -39.

Ebenfalls in Spahns Interesse: Er gehört zu den bekanntesten Ministern im Kabinett. Nur bei Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), Innenminister Horst Seehofer (CSU) und Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) haben weniger Leute mit „kenne ich nicht“ geantwortet. Am schlechtesten schneidet hier Justiz- und Verbraucherschutzministerin Christine Lambrecht (SPD) ab, bei der das über ein Drittel der Befragten angaben.

Auch Entwicklungshilfeminister Gerd Müller (CSU) war einem guten Drittel der Befragten unbekannt – landet aber dennoch auf dem dritten Platz des Rankings und damit einen Platz vor der bekanntresten Politikerin des Kabinetts, Bundeskanzlerin Angela Merkel. Sie belegt mit einem Score von -47 den vierten Platz. Schlusslicht des Rankings ist Verkehrsminister Scheuer mit einem Wert von -147. 71 Prozent der Befragten gaben an, sehr unzufrieden mit seiner Arbeit zu sein, weitere 14 Prozent kreuzten „unzufrieden“ an. Nur 7 Prozent gaben an, zufrieden oder sehr zufrieden mit ihm zu sein. Die Bundesregierung als Ganzes kam auf einen Wert von -75. Ein winziger Hoffnungsschimmer für die gebeutelte SPD: Im direkten Verlgeich mit der Union schneidet sie minimal besser ab. Die Sozialdemokraten kommen auf einen Score von -78, CDU/CSU auf -79.

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