Stiko soll Empfehlung zu AstraZeneca anpassen

Spahn will Impfgeschwindigkeit erhöhen

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Berlin -

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) möchte die Geschwindigkeit bei den Impfungen gegen das Corona-Virus weiter erhöhen. „Wir haben jetzt fünf Prozent der Deutschen erstgeimpft. Aber klar: Es braucht mehr Tempo”, sagte Spahn am Mittwoch im ARD-Morgenmagazin. Dazu solle in den Impfzentren der Länder nun mit einem „prinzipiengeleiteten Pragmatismus” flexibler entschieden werden, wer geimpft werden kann. Dabei sollten die Zentren aber weiterhin der festgelegten Einordnung in Impfgruppen folgen.

Spahn verwies zudem darauf, dass der Zeitraum zwischen Erst- und Zweitimpfung beim Impfstoff von Biontech/Pfizer auf sechs Wochen verlängert werden könne, beim Impfstoff von AstraZeneca auf zwölf Wochen. So sollen mehr Menschen schneller eine erste Impfung erhalten. Neuen Studien zufolge wirke der AstraZeneca-Stoff auch bei Menschen über 65 Jahren sehr gut. Deshalb habe er die Ständige Impfkommission (Stiko) gebeten, ihre Empfehlungen anzupassen. Sie empfiehlt das Mittel bisher nur für 18- bis 64-Jährige, da für Ältere zunächst nicht genügend Studiendaten vorgelegen hätten.

Der Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch, warnte davor, der unabhängigen Kommission in ihrer wissenschaftlichen Entscheidung vorzugreifen. „Es ist gut, dass die Zulassung eines Impfstoffes in Deutschland bisher keine politische Entscheidung ist.” Im Übrigen sei nicht die Altersbegrenzung von Impfstoffen Ursache für schleppendes Impftempo, sondern der Mangel an Impfstoff und das stoische Festhalten an Impfzentren. „Stattdessen muss das Impfangebot sofort in die Arztpraxen gebracht werden”, forderte Brysch.

 

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