Einkaufskonditionen

Spahn stellt Großhandelsrabatte in Frage Janina Rauers, 05.02.2011 16:47 Uhr

Bonn - 

Die Kritik der Apotheker, dass der Großhandel seinen Abschlag über Konditionenkürzungen weiterreicht, sind auch bei Regierung angekommen: „Wir sind bereit, das Fass wieder aufzumachen“, sagte Jens Spahn, gesundheitspolitischer Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, auf dem „Zukunftskongress öffentliche Apotheke“ des Apothekerverbands Nordrhein in Bonn. Dann allerdings werde man nicht nur über den 0,85-prozentigen Abschlag, sondern über die Großhandelsrabatte insgesamt reden müssen.

Spahn hält es für unmöglich, die vorgesehenen 200 Millionen Euro gesetzlich beim Großhandel festzumachen. Stattdessen müssten die Rabatte insgesamt reguliert werden. Bislang fehle hier allerdings eine eindeutige Position der Apotheker: „Ich habe den Eindruck, dass sich einige Apotheken möglichst viel, andere dagegen möglichst wenig Spielraum bei den Verhandlungen wünschen“, sagte Spahn. Wenn Rabatte generell nicht erwünscht seien, könne man über Änderungen reden.

Auch bei der Packungsgrößenverordnung signalisierte der CDU-Politiker Gesprächsbereitschaft: Zwar werde an den Änderungen, die mit dem Arzneimittelmarkt-Neuordnungsgesetz (AMNOG) bereits in Kraft getreten sind und die die Austauschbarkeit verbessern sollen, nicht gerüttelt. Aber eine Umstellung auf reichdauerorientierte Normgrößen bis 2013 sei schwierig. „Wenn es nicht zu schaffen ist, werden wir hier korrigieren“, so Spahn.