Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) rechnet damit, dass es im Zusammenhang mit kostenlosen Schnelltests im März zu einem Ansturm auf die Apotheken kommen wird.
Wie immer bei einem neuen Angebot werde der Andrang am Anfang groß sein, sagte Spahn. Er verwies auf die erste Runde der Ausgabe von Gratismasken, als es Warteschlangen vor Apotheken gegeben hatte. Dies werde sich irgendwann einpendeln, aber es müsse ja irgendwann losgehen. Deswegen appellierte er an die Menschen, vorab einen Termin zu buchen. Zahlreiche Apotheken hätten solche System bereits eingerichtet.
Spahn rechnet damit, dass sich viele Apotheken beteiligen. Die Rückmeldungen dazu seien positiv. „Es werden nicht alle mitmachen und es müssen auch nicht alle mitmachen. Aber wir sehen, dass viele Apotheken ein Interesse haben, die Sache zu unterstützen.“ Apotheken seien eine Option, neben Testzentren und Arztpraxen.
Bereits jetzt seien Apotheken in der Testverordnung als zu beauftragende Dritte genannt – und könnten von Ländern und Gesundheitsbehörden beauftragt werden. Dies werde vielorts genutzt, unter anderem in Baden-Württemberg. Laut Spahn gibt es Rahmenverträge über insgesamt 50 bis 60 Millionen Tests pro Monat.
Die Eigenbeteiligung sei derzeit ein Vorschlag in der Diskussion, aber sinnvoll, um die Inanspruchnahme fair zu halten. Am Ende müsse jemand die Rechnung bezahlen. Er sei für andere Vorschläge offen, mit der sich die Nachfrage zumindest etwas steuern lasse.
Was Laientests angeht, so werden diese laut Spahn überall verfügbar sein. Eine Apothekenpflicht sei nicht vorgesehen, theoretisch könnte man die Tests auch im Internet und beim Discounter erhalten. Spahn rechnet hier mit einem positive Effekt auf die Preise, so wie man es bei den FFP2-Masken beobachtet habe.
Je mehr Tests man durchführe, desto schneller könne man Infektionen entdecken, so Spahn. Goldstandard bleibe aber der PCR-Test. Mit typischen Symptomen solle man immer einen PCR-Test durchführen lassen. Außerdem solle man ein ein positives Ergebnis abklären lassen. Spahn hofft, dass die Bevölkerung vernünftig mit der neuen Möglichkeit umgeht: Man könne die Menschen nur auffordern und bitten, einen Arzt aufzusuchen und einen PCR-Test durchführen zu lassen. Dies mache ja auch Sinn.
Spahn verteidigte die ordentliche Zulassung, auch wenn dies Zeit koste: Auf keinen Fall wolle er minderwertige Tests mit falsch negativen Ergebnissen in Deutschland. Daher werde es auch keine Tests geben, wenn der Hersteller keine Unterlagen vorlege. Jetzt sei man in der Situtation, dass es genügend qualitativ hochwertige Tests gebe. Alle Anträge würden zügig geprüft. Auch hier wird laut Spahn bereits über Rahmenverträge verhandelt.
APOTHEKE ADHOC Debatte