Bundesgesundheitsministerium

Spahn ordnet BMG neu

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Berlin -

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn produziert nicht nur serienweise Schlagzeilen. Jetzt ordnet Spahn das Bundesgesundheitsministerium (BMG) neu: Mit Thomas Müller und Gottfried Ludewig hat Spahn zwei wichtige Abteilungsleiterposten neu besetzt.

Neuer Leiter der Abteilung I, Arzneimittel, Medizinprodukte und Biotechnologie wird Thomas Müller. Der Arzt und Apotheker leitet seit 2007 die Abteilung Arzneimittel beim Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA). Die Nutzenbewertung neuer Arzneimittel ist eines der wichtigsten Themen dieser Abteilung.

Müller folgt auf Guido Beermann, ein enger Vertrauter von Amtsvorgänger Hermann Gröhe (CDU). Zuvor hatte Beermann unter der früheren Berliner Wirtschaftssenatorin Cornelia Yzer gearbeitet. Von 2006 bis 2012 arbeitete Beermann als CDU-Mann im Bundeskanzleramt – als Büroleiter für die damalige Staatsministerin Hildegard Müller. Damals war Gröhe ebenfalls Staatsminister im Kanzleramt. Yzer war zuvor Chefin des Verbands der Forschenden Arzneimittelhersteller (VFA).

Für die neue Abteilung Digitalisierung holt Spahn Ludewig ins Gesundheitsministerium, derzeit CDU-Fraktionsvize im Berliner Abgeordnetenhaus. Der 35-Jährige begann seine Parteikarriere als Bundesvorsitzender des Rings Christlich-Demokratischer Studenten (RCDS). Seit 2011 sitzt er für die Christdemokraten im Abgeordnetenhaus. Der studierte Volkswirt übernahm dort von Mario Czaja den Posten des gesundheitspolitischen Sprechers, vor vier Jahren wurde er Fraktionsvize. Der gebürtige Bonner ist zudem Kreisvorsitzender der CDU-Pankow und Vorsitzender des Ortsverbandes Pankow Nord. 2017 kandidierte er in Pankow erfolglos für den Bundestag.

Mit der Digitalisierung im Gesundheitssektor hat sich Ludewig auf Landesebene intensiv befasst. So machte er sich wiederholt für mehr Forschung und Innovation am Standort Berlin stark – unter anderem über die Veranstaltungsreihe „Innovation meets politics“. Spahn hatte angekündigt, die Digitalisierung im Gesundheitswesen zu einem seiner Schwerpunkte zu machen.

Wie Spahn nutzt Ludewig das Instrument der politischen Provokation: Bundespolitische Schlagzeilen machte er vor über zehn Jahren mit dem Vorschlag, das Wahlrecht für Arbeitslose und Rentner einzuschränken. In einem Papier des damals 25-Jährigen hieß es, dass diejenigen, die den deutschen Wohlfahrtsstaat finanzierten und stützten, auch wieder mehr Einfluss bekommen müssten. Die Lösung könne ein doppeltes Wahl- und Stimmrecht für Leistungsträger sein. Für diese Provokation hat sich Ludewig danach mehrfach entschuldigt.

Ludewig ist der Sohn des früheren Wirtschaftsberaters von Kanzler Helmut Kohl (CDU), Johannes Ludewig. Er war von 1975 bis 1983 im Bundeswirtschaftsministerium (BMWi) auf den Gebieten Energie-, Wirtschafts- und Konjunkturpolitik tätig, 1983 wechselte das CDU-Mitglied ins Bundeskanzleramt, wo er ab 1991 Leiter der Abteilung Wirtschafts- und Finanzpolitik sowie für die Koordination der neuen Bundesländer zuständig war. Vom 1. Januar 1995 bis 1997 war Ludewig Staatssekretär im BMWi sowie Beauftragter der Bundesregierung für die neuen Bundesländer. Ludewig vertrat bis 1997 im Verwaltungsrat der Bundesanstalt für vereinigungsbedingte Sonderaufgaben das Bundeswirtschaftsministerium. Von 1997 bis 1999 war Ludewig Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bahn.

Als erste Personalie im BMG hatte Spahn den ehemalige Präsident des Deutschen Pflegerats, Andreas Westerfellhaus, zum neuen Pflegebevollmächtigten des Bundes berufen. Bis letzten Sommer hatte das Amt der neue NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) inne.

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