Stiftung

Spahn: Mehr Geld für HIV-infizierte Bluter

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Berlin -

Angesichts andauernden Leids hunderter Opfer des sogenannten Bluterskandals fordert der CDU-Gesundheitspolitiker Jens Spahn mehr Geld für die Menschen, die in den 80er Jahren durch Blutprodukte mit dem HIV-Virus infiziert worden waren. „Gott sei Dank leben die Betroffenen dank neuer Medikamente viel länger, als man es damals angenommen hat“, sagte Spahn, der auch Vorsitzender des Rates der Stiftung „Humanitäre Hilfe für durch Blutprodukte HIV-infizierte Personen“ ist.

Eine neue Studie der Prognos AG im Auftrag der Stiftung zeigt, dass die Stiftungsmittel 2016 aufgebraucht sein dürften. Spahn forderte eine weitere Finanzierung. Viele Betroffene müssten unter sehr schwierigen Bedingungen leben, sagte Spahn. „Daher sind wir weiter in der Pflicht, die Stiftung und ihre Leistungen auch für die Zukunft zu sichern.“

Mit HIV hatten sich die Betroffenen über Gerinnungsfaktoren angesteckt, gewonnen aus Blutplasma von infizierten Spendern. Sie hatten die Mittel wegen ihrer Hämophilie bekommen, bei der das Blut langsam oder nicht gerinnt. Mehr als 1000 Betroffene starben.

In der Studie der Prognos AG im Auftrag der Stiftung heißt es: „Damit die rund 550 noch lebenden direkt Betroffenen sowie die Angehörigen auch nach 2016 noch die für sie notwendigen finanziellen Leistungen erhalten können, ist die finanzielle Basis der Stiftung durch Zustiftungen langfristig sicherzustellen.“

Drei Viertel der Menschen, die Geld aus der Stiftung bekommen, hätten inzwischen AIDS. Die meisten seien zudem durch die verunreinigten Blutprodukte mit Hepatitis C infiziert. Viele bräuchten Hilfe von anderen Menschen, viele könnten nicht selbst ihren Lebensunterhalt verdienen.

Bereits seit Längerem wird erwogen, dass der Bund zunächst mit weiteren zehn Millionen Euro die Finanzierung der Stiftung bis 2017 sicherstellt. „Dafür kämpfen wir fraktionsübergreifend in den Haushaltsberatungen“, sagte Spahn. Für die Zeit danach gehörten Bund, Länder, Rotes Kreuz und Pharmaindustrie nun zügig an einen Tisch.

Die Blutpräparate mit dem Erreger waren damals trotz Erkenntnissen über die Gefahren zu spät vom Markt genommen, Risiken heruntergespielt worden. 1995 wurde die Stiftung ins Leben gerufen. 100 Millionen D-Mark stellte der Bund, 90,8 Millionen zahlten sechs Pharmafirmen, weitere Mittel kamen vom Roten Kreuz und den Ländern. Ursprünglich wurde der Tod aller Betroffenen bis 1999 erwartet. Wegen der Fortschritte in der Aids-Therapie und weil auch die Kinder Betroffener Hilfe bekommen, sind laut Schätzungen nun noch Jahrzehnte Mittel nötig.

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