Apothekenmarkt

Spahn: Lauterbach hat Kreide gefressen

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Berlin -

Nach Peer Steinbrücks (SPD) Brief an die Landesapothekerkammer Rheinland-Pfalz und dem Auftritt seines Parteikollegen Professor Dr. Karl Lauterbach auf dem Deutschen Apothekertag (DAT)

wissen die Apotheker nicht mehr, woran sie bei der SPD sind: Während

der Eine den Pharmazeuten zusichert, die Sozialdemokraten stünden zur

inhabergeführten Apotheke, fordert der Andere mehr Marktwirtschaft im

Apothekenmarkt. CDU-Gesundheitsexperte Jens Spahn ist sich hingegen

sicher: Lauterbachs Auftritt war nicht echt.

„Karl Lauterbach hat auf dem Apothekertag Kreide gefressen, aber Peer Steinbrücks Äußerungen zeigen, dass die SPD eigentlich anderes im Sinn hat“, sagte der gesundheitspolitische Sprecher der Unionsfraktion.

Steinbrück hatte im Februar eine Rede gehalten, in der er bemängelte, dass in einigen Gebieten zu viele Apotheken seien. Auf Nachfrage der Landesapothekerkammer Rheinland-Pfalz sagte der SPD-Kanzlerkandidat, dass er bewusst ins „Beet der Befindlichkeiten“ der Apotheker getreten sei, schließlich überzeugten ihn die Argumente der Pharmazeuten nicht.

Steinbrück forderte zudem eine Aufweichung der Rx-Preisbindung und befürwortete den Versandhandel. Die Union kann sich über solche Kommentare anscheinend nur freuen: „Ist doch gut, dass er es so offen sagt. Dann weiß jeder, woran er ist“, sagte Spahn.


Für einen komplett gegensätzlichen Auftritt der Sozialdemokraten sorgte Lauterbach auf dem DAT: Der Leitantrag zur Liberalisierung des Arzneimittelvertriebs bedeute nicht automatisch, dass sich die SPD für die Aufhebung des Fremd- und Mehrbesitzverbotes ausspreche. Der gesundheitspolitische Sprecher der Sozialdemokraten sicherte den Apothekern zu: „Sie können sich auf uns verlassen.“

Dabei waren sich Spahn und Lauterbach in einigen Punkten einig: Beide sprachen sich dafür aus, die Apothekervergütung zu überdenken und die Honorierung der Pharmazeuten zum Beispiel stärker an die Beratungsleistung zu knüpfen.

 

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