Maßnahmen für „Impfmuffel“

Spahn: Keine Offenlegung von Impfquoten

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Berlin -

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat erneut an die Bevölkerung appelliert, sich gegen Corona impfen zu lassen. „Jede einzelne Impfentscheidung entscheidet auch darüber, wie sicher wir gemeinsam durch Herbst und Winter kommen“, sagte der CDU-Politiker am Mittwoch in Berlin.

Spahn verwies darauf, dass auf Intensivstationen momentan vor allem nicht geimpfte Menschen wegen Covid-19 behandelt würden. „Es geht darum, dass das Gesundheitswesen nicht überlastet wird.“ Die Zahl der Ungeimpften sei noch zu groß. Auf diesem Stand könne nicht sichergestellt werden, dass es nicht wieder zu einer sehr starken Be- oder Überlastung komme.

Einer Veröffentlichung von Impfquoten in einzelnen Betrieben lehnte Spahn ab. Der Bevölkerung sei bereits damit gedient, wenn die Arbeitgeber den Impfstatus ihrer Belegschaft kennen. Diese Regelung ist nur in Ausnahmen vorgesehen, etwa in Pflegeeinrichtungen, Kitas und Schulen.

Zu Fragen nach einem möglichen erneuten Lockdown, die ihm oft gestellt würden, sagte Spahn: „Die Debatte muss doch andersherum gehen: Wir haben das Mittel in der Hand, uns zurück in Freiheit und Normalität zu impfen“. Man sei schon ein ganzes Stück vorangekommen, „aber wir müssen eben noch einige, viele weitere überzeugen, diesen Weg mit uns zu gehen“.

Die „Impfmuffel“ müssten sich auch die Frage stellen, welche Verantwortung sie gegenüber Kindern hätten, die noch nicht geimpft werden könnten. Die Hersteller arbeiteten an einer entsprechenden Zulassungserweiterung, Spahn rechnet damit, dass es hier um den Jahreswechsel herum Neuigkeiten geben könnte. Er geht davon aus, dass der Impfstoff zunächst ab sechs Jahren und erst danach für Jüngere zugelassen werde. Professor Dr. Lothar Wieler, Präsident des Robert-Koch-Instituts (RKI), rät weiter zu Vorsicht, da über mögliche Verläufe und die Langzeitfolgen zu wenig bekannt sei.

66 Prozent der Bevölkerung sind Spahns Angaben zufolge mindestens einmal geimpft, 61,6 Prozent hätten vollen Impfschutz, wie der Minister auf Twitter schrieb. Deutschland ist nach seiner Einschätzung im Vergleich zu anderen Ländern besser durch die vergangenen eineinhalb Jahre der Pandemie gekommen. „Das Vereinigte Königreich hat auf die Bevölkerung bezogen mehr als doppelt so viele Todesfälle wie Deutschland“, sagte er.

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