Spahn: Apotheker sollen nicht übertreiben Benjamin Rohrer, 27.03.2012 13:24 Uhr
624 Millionen Euro fordert die ABDA, um die wirtschaftliche Situation der Apotheken zu verbessern. Bei der Unionsfraktion versteht man zwar den Wunsch nach einer besseren Vergütung, ist über die Anzahl der Vorschläge allerdings verwundert: „Wir haben uns als Union immer offen für berechtigte Forderungen der Apotheker gezeigt. Aber die ABDA muss angesichts der Fülle der Wünsche aufpassen, dass sie nicht zu viele Bälle in der Luft hat“, so der CDU-Gesundheitsexperte Jens Spahn. „Sonst liegen nachher alle am Boden und das Gejammer ist groß.“
Die ABDA hatte zuvor ihre Forderungen nach einer Anpassung des Apothekenhonorars bekannt gegeben: Über eine Erhöhung des Fixhonorars, einen niedrigeren Kassenabschlag, eine pauschale Vergütung für Nacht- und Notdienste sowie eine bessere Bezahlung von BtM-Rezepten und Rezepturen soll die Gesamtsumme von 624 Millionen Euro generiert werden.
Grundsätzlich zeigt Spahn Verständnis für die Offensive der ABDA: „Wir wissen, dass wir den Apothekern viel zugemutet haben mit unseren Beschlüssen“, sagt der gesundheitspolitische Sprecher der Unionsfraktion mit Bezug auf das Arzneimittelmarkt-Neuordnungsgesetz (AMNOG).
Über eine Anpassung des Fixums müssten die Apotheker in erster Linie aber mit Bundeswirtschaftsminister Dr. Philipp Rösler (FDP) sprechen: „Wenn von dort was vorgeschlagen wird, sind wir natürlich bereit, darüber zu reden“, so der CDU-Gesundheitsexperte.
Aus Sicht von Spahn sollte sich die Apothekervergütung in Zukunft stärker an den pharmazeutischen Dienstleistungen orientieren: „Vorstellbar wäre beispielsweise, die heilkundlichen Leistungen stärker in den Mittelpunkt zu stellen.“ Konkrete Vorschläge dazu müssten die Apotheker allerdings vorlegen.