Krankenkassen mit 5 Milliarden im Minus dpa/APOTHEKE ADHOC, 09.01.2015 12:56 Uhr
In den ersten neun Monaten 2014 haben die Krankenkassen ein Minus von fünf Milliarden Euro angehäuft. Im Vorjahreszeitraum lag das Minus noch bei 1,1 Milliarden Euro. Die Einnahmen wuchsen trotz Senkung des Bundeszuschusses an den Gesundheitsfonds im Vergleichszeitraum um 3 Prozent auf rund 150 Milliarden Euro. Die Ausgaben stiegen deutlich um 5,7 Prozent auf insgesamt rund 155
Milliarden Euro. Besonders Prämienzahlungen der Kassen, freiwillige
Leistungen und höhere Arzneimittelausgaben seien für den Anstieg
verantwortlich, teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) mit.
Insgesamt sank das Minus der Sozialversicherung. Laut Destatis lag das Defizit bei 3,6 Milliarden Euro und damit 0,5 Milliarden Euro unter dem des Vorjahreszeitraums. Einnahmen von rund 407 Milliarden Euro (plus 3,2 Prozent) standen Ausgaben von 411 Milliarden Euro (plus 3 Prozent) gegenüber.
Unter Sozialversicherung werden unter anderem gesetzliche Kranken- und Unfallversicherung, allgemeine Rentenversicherung, soziale Pflegeversicherung und die Bundesagentur für Arbeit zusammengefasst. Rückschlüsse auf das Jahresergebnis ließen sich wegen starker Schwankungen innerhalb eines Jahres noch nicht ziehen.
Die Rentenversicherung kam auf ein Plus von rund einer Milliarde Euro nach einem Minus von 2,6 Milliarden im 1. bis 3. Quartal 2013. Unter dem Strich standen rund 197 Milliarden Euro (plus 3,4 Prozent) an Einnahmen und 196 Milliarden Euro (plus 1,5 Prozent) an Ausgaben.
Die Einnahmen und Ausgaben der sozialen Pflegeversicherung glichen sich in den ersten drei Quartalen 2014 aus. Sie beliefen sich jeweils auf 19 Milliarden Euro. Damit stiegen die Einnahmen um 3,6 Prozent, die Ausgaben um 4,6 Prozent. Im Vorjahreszeitraum hatte die soziale Pflegeversicherung noch einen geringen Finanzierungsüberschuss von 0,2 Milliarden Euro aufgewiesen. Die Bundesagentur für Arbeit kam auf ein Plus von 100 Millionen Euro. Die Einnahmen lagen bei 24,8 Milliarden Euro, die Ausgaben summierten sich auf 24,7 Milliarden Euro.