Kassen mit 2,4 Milliarden Euro im Minus APOTHEKE ADHOC, 17.04.2015 12:26 Uhr
Die Krankenkassen wiesen im vergangenen Jahr ein Finanzierungsdefizit von 2,4 Milliarden Euro auf – inklusive Gesundheitsfonds. Im Vorjahr hatten die Kassen noch einen Überschuss von 1,6 Milliarden Euro erzielt. Das teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) mit.
Die Ausgaben stiegen um 5,6 Prozent auf 207,8 Milliarden Euro – vor allem durch Prämienzahlungen, freiwillige Leistungen und stark gestiegene Arzneimittelausgaben. Auch die Einnahmen konnten gesteigert werden: Sie betrugen 205,3 Milliarden Euro und damit 3,5 Prozent mehr als im Vorjahr – obwohl der Bundeszuschuss an den Gesundheitsfonds weiter abgesenkt wurde.
Die Sozialversicherung erzielte einen kassenmäßigen Finanzierungsüberschuss von 3 Milliarden Euro. Damit schrumpfte dieser um 1,7 Milliarden Euro im Vergleich zum Vorjahr. Die Einnahmen summierten sich 2014 auf 556,1 Milliarden Euro. Dies entspricht einem Anstieg von 3,3 Prozent. Die Ausgaben stiegen um 3,6 Prozent auf 553,1 Milliarden Euro.
Die Sozialversicherung umfasst die gesetzliche Krankenversicherung, die gesetzliche Unfallversicherung, die allgemeine Rentenversicherung und die knappschaftliche Rentenversicherung, die Alterssicherung für Landwirte, die soziale Pflegeversicherung sowie die Bundesagentur für Arbeit, einschließlich deren Versorgungsfonds.
Laut Destatis summierten sich die Einnahmen der sozialen Pflegeversicherung auf 25,9 Milliarden Euro – 3,8 Prozent mehr als im Vorjahr. Demgegenüber stand ein Zuwachs der Ausgaben um 4,6 Prozent auf 25,5 Milliarden Euro. So schloss die soziale Pflegeversicherung das Jahr mit einem geringen Finanzierungsüberschuss von 500 Millionen Euro ab; im vergangenen Jahr hatte der Überschuss 600 Millionen Euro betragen.
Die Einnahmen der allgemeinen Rentenversicherung stiegen um 3,4 Prozent auf 269,1 Milliarden Euro. Sie beruhen zu mehr als zwei Dritteln auf Beitragseinnahmen, die um 3,9 Prozent auf 189,1 Milliarden Euro stiegen. Die Ausgaben lagen mit 265,8 Milliarden Euro um 3 Prozent über dem Niveau des Vorjahres. Daraus ergibt sich ein Finanzierungsüberschuss von 3,3 Milliarden Euro nach einem Finanzierungsüberschuss von 2 Milliarden Euro im Vorjahr.
Die Einnahmen der Bundesagentur für Arbeit einschließlich deren Versorgungsfonds lagen Destatis zufolge bei 34,4 Milliarden Euro. Verglichen mit dem entsprechenden Vorjahreszeitraum ergibt sich ein Anstieg um 3,4 Prozent. Demgegenüber verringerten sich die Ausgaben um insgesamt 1,2 Prozent auf 32,8 Milliarden Euro – es bleibt ein Finanzierungsüberschuss von 1,6 Milliarden Euro; 2013 hatte dieser lediglich 100 Millionen Euro betragen.