Nicht nur bei den Apotheken, sondern auch in der Politik sorgt Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) für Entsetzen. Tino Sorge, gesundheitspolitischer Sprecher der Unionsfraktion im Bundestag, geht von einem gezielten politischen Manöver aus.
„Noch zu Jahresbeginn kürzte Minister Lauterbach den Apothekern das Honorar. Jetzt, zur Erkältungssaison, spielt er auch noch die Berufsgruppen gegeneinander aus“, so Sorge. „Das ist ein Zickzack-Kurs sondergleichen. Ausgerechnet zum Deutschen Apothekertag sagt Karl Lauterbach den Apotheken den Kampf an.“
Er verweist darauf, dass Monat für Monat in Deutschland Apotheken schließen. „Viele Standorte sind akut gefährdet. Es ist vollkommen schleierhaft, auf welcher Grundlage sich der Minister Neugründungen erhofft. Er lässt jede Planungssicherheit vermissen, die die Apotheken von einem Bundesgesundheitsminister erwarten.“
Auch die Flexibilisierungen für Kinderarzneimittel kämen viel zu spät. „Seit einem Jahr diskutieren wir über Lieferengpässe. Vor allem betrifft der Medikamentenmangel bei Weitem nicht nur Kinderarzneimittel, sondern auch zahlreiche andere Indikationen. Nachhaltige Problemlösungen bisher – Fehlanzeige. Wie Lauterbach mit einem derart ungeschickten Agieren Vertrauen in Politik schaffen will, bleibt wohl sein Geheimnis.“
APOTHEKE ADHOC Debatte