Die FDP arbeitet weiter an ihrem Comeback. Nachdem Parteichef Christian Lindner beim Parteitag am Wochenende den neuen „German Mut“ ausgerufen hatte, dürfen die Liberalen selbst wieder hoffen: Wäre am Wochenende Bundestagswahl, würde die FDP den Sprung über die 5-Prozent-Hürde schaffen und in den Bundestag zurückkehren.
Das Institut Infratest dimap hat im Auftrag des ARD-Morgenmagazins 1011 Bundesbürger befragt. Laut dem „Deutschlandtrend“ käme die Union auf 41 Prozent, der aktuelle Koalitionspartner SPD auf 26 Prozent. Bündnis 90/Die Grünen und Die Linke würden jeweils 9 Prozent der Stimmen erhalten. Die FDP liegt genau bei 5 Prozent, ebenso die eurokritische AfD.
Die FDP war bei der Bundestagswahl am 22. September 2013 aus dem Bundestag geflogen: Nur 4,8 Prozent der Wähler hatten den Liberalen ihre Stimme gegeben, nach 14,6 Prozent bei der Wahl 2009. Der damalige Parteichef und ehemalige Bundesgesundheitsminister Philipp Rösler musste im Dezember seinen Hut nehmen. Er arbeitet heute für das Weltwirtschaftsforum. Der ehemalige Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) wechselte als Generalbevollmächtiger zur privaten Krankenversicherung Allianz.
Als FDP-Vorsitzender übernahm der ehemalige Generalsekretär und NRW-Landesvorsitzende Lindner. Zunächst konnte auch er den Abwärtsstrend seiner Partei aber nicht stoppen: 2014 verpassten die Liberalen nacheinander den Einzug in die Landtage von Sachsen, Thüringen und Brandenburg.
Doch in diesem Jahr sieht es wieder besser aus für die FDP: In Hamburg holte die Partei im Februar unter der dortigen Vorsitzenden Katja Suding 7,4 Prozent. Für den ersten Erfolg nach der Bundestagswahl wurde Suding beim Parteitag mit dem Posten als Parteivize belohnt. Bei der Bürgerschaftswahl in Bremen schaffte die FDP Mitte Mai den Wiedereinzug in das Landesparlament. Die Liberalen holten 6,6 Prozent der Stimmen – nach katastrophalen 2,2 Prozent im Jahr 2011.
Im Bund dümpelte die FDP in Umfragen seit der Bundestagswahl meist leicht unterhalb der 5-Prozent-Hürde. Doch die jüngsten Wahlerfolge sowie das parteiinterne Gerangel bei der AfD scheinen den Liberalen Auftrieb zu verleihen.
Forsa sah die Liberalen bei einer Umfrage in der vergangenen Woche sogar bei 6 Prozent – und damit einen Punkt vor der AfD. Das Institut hatte im Auftrag von RTL und Stern 2003 Personen befragt. Während die Union auch hier stabil bei 40 Prozent liegt, käme die SPD nur auf 22 Prozent. Die Union könnte zwar nicht erneut mit dem einstigen Wunschpartner FDP regieren, dafür aber mit den Grünen: Die liegen laut Forsa derzeit bei 11 Prozent, für ein schwarz-grünes Bündnis würde es also reichen.
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