Corona-Maßnahmen

Sondererhebung: Abda fragt Apotheken zum Botendienst

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Berlin -

Seit dem 22. April erhalten die Apotheken pro geleisteten Botendienst von den Krankenkassen fünf Euro. Jetzt fragt die Abda über ihre Mitgliedsorganisationen bei den Apotheken in einer Sondererhebung nach: Wie viele Botendienste werden erbracht und in welchem Umkreis. Damit sollen Argumente gesammelt werden, um mit der Politik über eine Entfristung des Botendiensthonorars über den 30. September hinaus zu diskutieren. Die Sonderbefragung läuft bis zum 14. August.

Auf Grundlage der Sars-CoV-2-Arzneimittelverordnung war die Vergütung des Botendienstes befristet eingeführt worden. Aus diesem Anlass führe die Abda eine „einmalige Sonderbefragung zum Thema Botendienst in Pandemiezeiten durch“, heißt es in einem Schreiben der Bayerischen Landesapothekerkammer (BLAK) an ihre Mitglieder. Ziel der Umfrage sei, „Argumente gegenüber der Politik für eine Vergütung des Botendienstes über die Befristung in der Verordnung hinaus zu gewinnen“. Die Abda bittet um Unterstützung durch die Apotheken und weist darauf hin, dass die Sonderbefragung zum Botendienst zusätzlich zum bekannten Abda-Datenpanel durchgeführt wird.

18 Fragen sollen die Apotheken beantworten. Zunächst geht es um den Kammerbezirk, dann um die Lage der Apotheke in einer Stadt oder auf dem Land. Dann möchte die Abda wissen, mit welchem Verkehrsmittel der Botendienst durchgeführt wird und wie viele Botendienste durchschnittlich in der Woche geleistet werden. Auch die maximale Entfernung interessiert die Abda.

Gefragt wird zudem, zu welchem Zeitpunkt die pharmazeutische Beratung erfolgt – vor oder bei der Abgabe. Dann fragt die Abda nach der Steigerung der Anzahl der Botendienste im ersten und zweiten Quartal jeweils gegenüber dem Vorjahr und: „Gab es während der Covid-19-Pandemie einen Monat, in dem der durchschnittliche Anteil der wöchentlichen Botendienste besonders starken Veränderungen unterlag?“

Die Abda fragt auch nach besonderen Auffälligkeiten beim Botendienst und danach, ob insgesamt seit der Corona-Krise mehr Patienten als zuvor durch den Botendienst versorgt wurden und ob die Patienten, die bereits von der Corona-Krise per Botendienst versorgt wurden, jetzt häufiger den Botendienst beanspruchen.

„Inwieweit hat sich der Personenkreis der mittels Botendienst belieferten Patienten während der Covid-19-Pandemie verändert?“, fragt die Abda und will erfahren, ob mehr Chroniker, Aktufälle oder Heimbewohner versorgt wurden. Gefragt wird auch danach, ob und wie viele Corona-Infizierte per Botendienst versorgt wurden.

Laut Abda-Präsident Friedemann Schmidt haben die Apotheken in der Corona-Krise ihre Botendienste um 50 Prozent gesteigert. „Jeden Tag werden 450.000 Botendienste geleistet“, so Schmidt. Gerade während der verschärften Kontaktsperren hätten sich die Botendienste „als Mittel der Wahl“ erwiesen und seien von den Apotheken „viel aktiver“ angeboten worden. Allerdings habe sich auch gezeigt, dass die Apotheken trotz der neuen Honorierung das Instrument Botendienst „angemessen“ nutzten. Die Angaben der Abda beruhen bisher auf einer Befragung von gut 220 Apotheken.

 

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