Zur Abwehr von Hautkrebs durch künstliche UV-Strahlen will Umweltminister Sigmar Gabriel (SPD) Minderjährigen und Jugendlichen den Besuch von Sonnenstudios verbieten. Das Vorhaben solle ebenso wie das geplante Gesetzt „zum Schutz vor nicht ionisierender Strahlung“ durch Handys in das vom Bundestag noch nicht verabschiedete Umweltgesetzbuch aufgenommen werden, kündigte Gabriel an.
Mit der natürlichen und künstlichen Sonnen-Bestrahlung gebe es inzwischen 140.000 Krebs-Neuerkrankungen jährlich, sagte der Präsident des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS), Wolfram König, bei der Vorstellung des Strahlenschutz-Jahresberichts. Dies sei die Auswirkung langjähriger Sonneneinwirkung. „Die Haut vergisst nichts.“ Der besonders tückische „schwarze“ Hautkrebs führe pro Jahr zu etwa 3000 Toten.
Auf dem Verordnungsweg will Gabriel die Kriterien für sachkundige Beratung in den Solarien und die Sicherheit der Geräte regeln. Die höchstmögliche Bestrahlungsstärke werde nicht nur für neue, sondern auch für im Betrieb befindliche Sonnenbänke verbindlich festgelegt.
König äußerte sich auch besorgt über zunehmende Vorkommen des radioaktiven Gases Radon, das sich vornehmlich in Kellern von Bergbaugebieten ansammle. Es lasse sich aber durch einfache bauliche Abdeckmaßnahmen aussperren. Bei Radon - der inzwischen zweitgrößte Lungenkrebs-Faktor nach dem Rauchen - gehe er von 1900 Todesfällen pro Jahr aus.
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