Bundestagswahlkampf

Söder gegen „Medizin-Supermärkte“ APOTHEKE ADHOC, 09.02.2009 12:54 Uhr

Berlin - 

Die CSU fordert eine Neuorientierung der Union in der Gesundheitspolitik. Beim Ringen um eine gemeinsame Lösung und gegen das „neosozialistische“ Konzept der SPD habe die Union „leider an Strahlkraft verloren“, sagte Bayerns Gesundheitsminister Markus Söder (CSU) in einem Interview mit dem „Tagesspiegel am Sonntag“. Um wieder Vertrauen bei Patienten und Ärzten zu gewinnen, sei eine „ernsthafte Alternative“ zum Bürgerversicherungsmodell von Gesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) vonnöten.

Die neue Honorarverordnung für Ärzte müsse aufgehoben und die Ausweitung medizinischer Versorgungszentren gestoppt werden. „Die selbstständigen Fachärzte werden durch die massive Ausweitung der medizinischen Versorgungzentren in ihrer Existenz bedroht“, sagte Söder. Andernfalls begebe sich Deutschland „immer mehr in die Hände von internationalen Medizin-Heuschrecken“ so Söder weiter. Der 42-Jährige warnte zudem vor „Medizin-Supermärkten, in denen der Patient nur noch als Nummer behandelt wird“.

Söder kritisierte auch die gemeinsam beschlossenen Reformschritte. „Der Fonds hat uns ein bürokratisch-zentralistisches System beschert, das sich zusammen mit der Honorarreform in der Praxis als untauglich erweist“, sagte er. Die Honorarverteilung bei den Ärzten sei ungerecht; einzelne Gruppen wie Gynäkologen, Orthopäden und Augenärzte müssen nach der neuen Honorarreform mit erheblichen Einbußen rechnen.