Notdienstkreis fährt nach Dresden

„So sieht 100-prozentige Geschlossenheit aus“

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Berlin -

Im Notdienstkreis Limbach-Oberfrohna freut sich Oliver Hildebrandt, Inhaber der Apotheke im Ärztehaus, über eine starke Beteiligung am Protest-Mittwoch: „Es werden alle Apotheken bis auf die notdiensthabende schließen. So sieht eine 100-prozentige Geschlossenheit aus.“ Hildebrandt hofft zudem, dass am Mittwoch trotz Wintereinbruch die Teilnehmerzahlen der Stuttgart-Demo getoppt werden können.

Der von der Abda ausgerufene Protestmonat neigt sich dem Ende. Nach Demonstrationen in Hannover, Dortmund und Stuttgart streikt am 29. November die Region „Ost“. Sammelpunkt für Apothekenteams soll der Dresdener Theaterplatz sein. Die Apothekerinnen und Apotheker aus Sachsen, Berlin, Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Thüringen werden zusammen mit ihren Teams ab 14 Uhr ein Programm verfolgen, welches vom ehemaligen ZDF-Korrespondenten Klaus Prömpers moderiert wird. Zu Gast sein wird die sächsische Gesundheitsministerin und SPD-Spitzenkandidatin Petra Köpping.

Dass bei dieser Protest-Aktion eine Beteiligung von 100 Prozent erreicht werden kann, freut Hildebrandt: „Ich als Notdienstkreis-Verantwortlicher habe mehrmals alle 22 Apotheken angeschrieben. Wir können bestätigen, dass alle Apotheken am Mittwoch schließen werden, ausgenommen die notdiensthabende. Von den 22 abgefragten Apothekenteams werden 12 auch nach Dresden zur großen Abschlusskundgebung fahren“, so Hildebrandt.

„Es muss noch etwas folgen“

Schon bei den beiden vergangenen Protestaktionen war die gemeinsame Beteiligung groß im Kreis Limbach-Oberfrohna, aber seit dem deutschlandweiten Apothekenprotest im Juni habe sich nicht viel getan: „Es sind definitiv weitere politische Gespräche notwendig. Ich kann nur alle Apotheken aufrufen, sich ebenfalls an politische Akteure zu wenden und den Unmut kundzutun“, so Hildebrandt. Zwar munkele man, dass Kammern und Verbände im Gespräch mit gesundheitspolitisch Verantwortlichen sei, aber es müssen weitere Taten folgen. Dabei sei auch klar, dass im Dezember das Weihnachtsgeschäft genug Kapazitäten der Apotheken in Anspruch nehme, so der Inhaber.

Verstehen könne er auch den Unmut zum Thema Protest: „Es mag sein, dass Inhaber denken, sie müssen schon wieder schließen, aber es ist gerade jetzt extrem wichtig, dass wir gemeinsam zeigen, wie dringend unsere Forderungen umgesetzt werden müssen“, so der Apotheker, für den Umsatzverlust als Argument nicht zählt: „Im Grunde sind finanzielle Einbußen kein Grund, die Apotheke am Protesttag offen zu lassen. Denn wie auch an anderen Feiertagen wird der Umsatz auf andere Tage verteilt. Das ist natürlich in einer Stadt mit nur 20 Prozent Beteiligung für alle Inhaber schwierig“, so Hildebrandt. Das sei ein weiterer Grund, dass nur mit einer absoluten Geschlossenheit auch was erreicht werden kann.

„An Weihnachten funktioniert es auch“

Die Kundschaft der Apotheke im Ärztehaus zeigt jedenfalls Verständnis: „Ich habe umsichtig und früh genug über die Schließung am Mittwoch informiert. Alle Ärzte wissen Bescheid und stellen sich darauf ein. So kommen die Patienten eben am Dienstag oder am Donnerstag, um die Arzneimittel abzuholen“, so Hildebrandt. „An Weihnachten geht sowas doch auch.“

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