Skonto-Urteil: HAV will Apotheken helfen Laura Schulz, 09.02.2024 15:19 Uhr
Gestern entschied der Bundesgerichtshof (BGH), dass Skonti bei Rx-Medikamenten verboten sind, sofern der Nachlass insgesamt die zulässige Spanne übersteigt. Für viele Apotheken ein Sargnagel: „Diese Entscheidung hat Auswirkungen auf die Apothekenbranche“, befindet auch der Hessische Apothekerverband (HAV). Gleichzeitig möchte der HAV aber vor allem Mut machen und auf erzielte Erfolge verweisen.
Der HAV-Vorsitzende Holger Seyfarth verkündet erste Erfolge, die sich seiner Meinung nach positiv auf die Situation der Apotheken in Hessen auswirken werden: Im Koalitionsvertrag sei festgehalten, dass sich die Landesregierung für eine angemessene Vergütung der Apotheken einsetze. Dies sei ein wichtiger Schritt, um die wirtschaftliche Situation der Apotheken zu verbessern und ihre Rolle zu stärken, so der HAV.
Und der Verband sei auch in anderen Punkten zur Unterstützung der Vor-Ort-Apotheken in diesen schwierigen Zeiten da. Er unterstütze die Inhaber:innen und könne in der Politik mehr Druck erzeugen, damit die Skontokürzung nicht komplett an den Apotheken hängen bleibe.
Maßnahmen des HAV
Dazu gebe es unter anderem die politische Lobbyarbeit, mittels welcher man sich intensiv dafür einsetzen werde, dass die Politik die Auswirkungen des Skonto-Urteils verstehe und Maßnahmen ergreife, um finanziellen Belastungen abzumildern. Dafür gebe es den direkten Austausch mit Entscheidungsträgern auf Landes- und Bundesebene sowie die Einbringung von konkreten Lösungsvorschlägen.
Und auch im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit setze sich der HAV ein. Die Öffentlichkeit müsse über die neu hinzugekommenen Herausforderungen informiert werden. Dazu soll es vom HAV gezielte Öffentlichkeitsarbeit geben, um das Verständnis für die Situation der Apotheken zu fördern und Unterstützung aus der Bevölkerung zu gewinnen.
Der HAV werde sich zudem an Diskussionen und Entscheidungsprozessen im Gesundheitswesen beteiligen, um die Position der Apotheken zu stärken und sicherzustellen, dass ihre Interessen angemessen berücksichtigt werden. Dazu seien vom HAV die Teilnahme an Branchentreffen, Arbeitsgruppen und Verhandlungen mit Krankenkassen, Ärzteverbänden und anderen relevanten Akteuren beabsichtigt.
„Der Hessische Apothekerverband steht weiterhin fest an der Seite der Apotheken und wird sich weiterhin für deren Interessen einsetzen. Gemeinsam werden wir diese Herausforderungen meistern und die Zukunft der Apotheken in Hessen sichern“, heißt es abschließend.