„Der Kassenabschlag sichert unsere Liquidität“

Skonto: Absenkung statt Streichung Lilith Teusch, 11.10.2024 14:01 Uhr

Kassenabschlag und Skonti: Beim DAT entbrannte darüber eine Diskussion. AVNR-Chef Thomas Preis betonte beispielsweise, dass der Bezugspunkt für den Abschlag klar definiert sein müsse. Foto: Christof Stache
München - 

In einem Ad-hoc-Antrag beim Deutschen Apothekertag (DAT) in München forderten Apothekeninhaber Simon-Peter Skopek und neun Kolleginnen und Kollegen die vollständige Abschaffung des Kassenabschlags. Es entfachte eine heftige Diskussion: Eine Streichung würde die Liquidität der Apotheke gefährden, argumentierten die Gegner des Antrags.

„Die Hauptversammlung der deutschen Apothekerinnen und Apotheker fordert den Gesetzgeber/Verordnungsgeber auf, den Apothekenabschlag nach § 130 Abs. 1 und 2 SGB V ersatzlos zu streichen“, lautete der Antrag, den neun Apothekerinnen und Apotheker am zweiten Tag des DAT vorlegten. Die Apotheken dürften nicht immer die Leidtragenden sein, betonte Skopek aus der Schwarzwald-Apotheke Königsfeld im Schwarzwald. Mit dem Antrag könne ein deutliches Zeichen gegenüber den gesetzlichen Krankenkassen (GKV) gesetzt werden.

„Der Kassenabschlag sichert unsere Liquidität“, erklärte Stefan Fink, Vorsitzender des Thüringer Apothekerverbandes (ThAV). „Der Abschlag muss bleiben, aber wir müssen ihn senken“, stimmte auch Apotheker Jens Beuth zu. Apothekerin Ina Krude aus Westfalen-Lippe wies darauf hin, dass Forderungen gegenüber dem Finanzamt oder Herstellern verzinst würden und forderte, dies bei den Verhandlungen über den Abschlag zu berücksichtigen.

Skopek schlug vor, den Abschlag auf das übliche Skontoniveau zu reduzieren. Die Kolleginnen und Kollegen warnten jedoch davor, dass dies bei hochpreisigen Arzneimitteln problematisch sein könnte. Auch der Vorsitzende des Apothekerverbands Nordrhein (AVNR), Thomas Preis, betonte, dass der Bezugspunkt für den Abschlag klar definiert sein müsse. Er unterstützte die Streichung, warnte aber ebenfalls vor Liquiditätsproblemen, die infolgedessen auftreten könnten.

Schließlich beendete Frank Dieckerhof die Diskussion: „Die überwiegende Mehrheit will keine Streichung, sondern eine Absenkung, die bereits beantragt ist. Wir sollten zum nächsten Antrag übergehen.“

Die Mehrheit stimmte dafür, sofort zum nächsten Antrag überzugehen.