Analgetika-Packungsgrößen

Skepsis bei Apothekern und Patienten Désirée Kietzmann, 04.02.2010 10:36 Uhr

Frankfurt - 

Während sich im Sachverständigenausschuss für Verschreibungspflicht eine Mehrheit für die Begrenzung der Packungsgrößen von Analgetika gefunden hat, scheinen Apothekenmitarbeiter und Patienten skeptisch: Laut einer Umfrage im Auftrag des Pharmakonzerns Bayer lehnen zwei von drei Pharmazeuten die Rezeptpflicht für Großpackungen ab.

Bayer hatte Ende Januar 150 Apotheker, 100 PTA und 1000 Verbraucher durch das Marktforschungsunternehmen GfK Health Care befragen lassen. Demnach halten 68 Prozent der Apotheker und 61 Prozent der PTA die Begrenzung für nicht sinnvoll. Lediglich 29 beziehungsweise 34 Prozent befürworten den Vorschlag des BfArM. Allerdings sieht gut die Hälfte der Mitarbeiter den Kauf kleiner Packungen als Indiz für Verantwortungsbewusstsein seitens der Verbraucher an.

Von denen halten 35 Prozent eine Beschränkung der Packungsgrößen für sinnvoll, 55 Prozent lehnen sie ab. Jeder Zehnte wollte sich in dieser Frage nicht entscheiden. Knapp die Hälfte der Kunden gab an, rezeptfreie Schmerzmittel überwiegend bei akutem Bedarf zu kaufen, 28 Prozent bestücken regelmäßig ihre Hausapotheke. Jeder vierte Verbraucher kauft der Umfrage zufolge überhaupt keine OTC-Analgetika.

Sechs von zehn Patienten wollen der Umfrage zufolge beim Kauf von Schmerzmitteln beraten werden: Davon wollen drei Viertel Informationen zu Nebenwirkungen und zur Dosierung, 67 Prozent zur Anwendungsdauer und 57 Prozent zu Wechselwirkungen und Kontraindikationen.

Bayer interessierte auch das Einnahmeverhalten der Patienten: Drei von vier Befragten gaben an, die Dosierungsangaben in der Packungsbeilage zu beachten. 7 Prozent der Patienten erklärten, OTC-Analgetika mehr als vier Tage hintereinander einzunehmen.