Trotz des Gegenwindes aus der FDP pocht die CSU weiterhin auf einen Anpassungsmechanismus für das Fixhonorar. Der CSU-Gesundheitsexperte Johannes Singhammer sieht nun auch die Apotheker in der Pflicht: „Um einen Anpassungsmechanismus zu prüfen, bräuchten wir von Seiten der Apotheker konkrete Vorschläge“, so der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Union. Singhammer selbst bevorzugt einen Mechanismus, der unter anderem bei den Kliniken zur Anwendung kommt.
In den Gesprächen mit Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) und Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) hatte DAV-Chef Fritz Becker die regelmäßigen, automatischen Anpassungen des Fixhonorars gefordert. Bislang mit wenig Erfolg: Laut Becker will die Politik keine solche Rechenformel für die Apotheker zulassen, weil sonst auch andere Gruppen im Gesundheitswesen die Dynamisierung für sich beanspruchen könnten.
Singhammer will dieses Argument nicht gelten lassen: „In anderen Bereichen des Gesundheitswesens gibt es solche Anpassungsmechanismen bereits.“ Die Kassen müssten ihre Zahlungen an manche Leistungserbringer beispielsweise jährlich auch an der Grundlohnsummenentwicklung orientieren.
Die Grundlohnsumme ist die Summe aller beitragsbedingten Einnahmen der Krankenkassen. Die Entwicklung der Summe, die sogenannte Veränderungsrate wird jährlich ermittelt und muss zum Beispiel bei der Klinikfinanzierung beachtet werden. „Wir werden überprüfen, ob ein ähnlicher Mechanismus auch bei Apotheken zur Anwendung kommen kann“, so Singhammer.
Um seinen Vorschlag mit Fakten zu unterfüttern, setzt Singhammer nun auf die Hilfe der Apotheker: „Bislang liegen mir aber keine konkreten Ideen der Apotheker vor.“ Vom Widerstand der FDP will sich Singhammer nicht beirren lassen: „Auch bei der Notdienstpauschale gab es anfangs Bedenken. Und jetzt wird sie von Allen vertreten.“
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