Mit Ministerpräsident Boris Rhein (CDU) hat der Hessische Apothekerverband (HAV) einen wichtigen politischen Verbündeten, der sogar zum Protesttag im Juni auf die Bühne kam. Umso mehr freut sich Verbandschef Holger Seyfarth über das klare Bekenntnis zur inhabergeführten Apotheke vor Ort und zur Stärkung der wohnortnahen Arzneimittelversorgung, das CDU und SPD in ihrem Koalitionsvertrag für die kommende Legislaturperiode festgeschrieben haben.
„Die aufgrund anhaltender Lieferengpässe und landauf, landab schließender Apotheken akut gefährdete Arzneimittelversorgung der Menschen in den Städten und Gemeinden kann nur mit einem Maßnahmenpaket gesichert werden, das die Kompetenz der öffentlichen Apotheken vor Ort stärkt und ihr Fortbestehen sichert“, so Seyfarth. Dazu zählten kurzfristig die Anpassung der trotz Inflation sowie gestiegener Personal- und Energiekosten seit 20 Jahren quasi unveränderten Apothekenvergütung, eine Verbesserung der Ausbildungssituation für PTA sowie ein nachhaltiges Gegensteuern bei den Lieferengpässen, von denen noch immer über 600 teils lebenswichtige Medikamente betroffen seien.
„Genau das haben die beiden großen hessischen Parteien erkannt und wollen unter der Führung von Ministerpräsident Boris Rhein entschlossen handeln“, so Seyfarth, dessen Verband in den vergangenen Monaten mit drei großen landesweiten Protesttagen auf die besorgniserregenden Schieflagen in der wohnortnahen Arzneimittelversorgung aufmerksam gemacht hatte.
So schlossen die hessischen Apotheken am 14. Juni, am 2. Oktober und am 15. November flächendeckend, um für eine Stärkung der Apotheken vor Ort zu sensibilisieren. Bereits am 14. Juni sprach Rhein auf der Protestkundgebung in Wiesbaden und sagte seine Unterstützung zu. Den Protesttag am 2. Oktober unterstützte er mit einer Solidaritätsnote.
In zahlreichen Gesprächen mit Kommunal- und Landespolitikern sowie Landräten und Bürgermeistern aller demokratischen Parteien verdeutlichte die hessische Apothekerschaft in diesem Jahr zudem den zeitnahen Handlungsbedarf zur Rettung der wohnortnahen Arzneimittelversorgung und bot ihre Expertise als Praktiker vor Ort an. „Wir freuen uns jetzt darauf, diesen Dialog fortzusetzen und gemeinsam mit der neuen hessischen Landesregierung zeitnah an einer nachhaltigen und deutlichen Verbesserung der Arzneimittelversorgung für die hessische Bevölkerung zu arbeiten“, so Seyfarth.
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