Seehofer "katastrophal" dpa, 11.10.2008 11:12 Uhr
Der frisch gekürte Medizin-Nobelpreisträger Harald zur Hausen hat die geplante Lockerung des Rauchverbots in Bayern scharf kritisiert. Dieses vom designierten Ministerpräsidenten Horst Seehofer (CSU) angekündigte Vorgehen sei "katastrophal", sagte der 72-jährige Heidelberger Virologe dem Nachrichtenmagazin "Der Spiegel". Knapp ein Viertel der starken Raucher werde allein an Lungenkrebs sterben. Zur Hausen selbst hatte dem Bericht zufolge bis 1970 regelmäßig Zigarre geraucht. Sobald der Zusammenhang zwischen Tabak und Lungenkrebs aber eindeutig bewiesen war, habe er damit "abrupt aufgehört". Der Mediziner, kürzlich mit dem Nobelpreis ausgezeichnet, warnte auch vor zu kurz gebratenem Rindfleisch als einem Risikofaktor für Darmkrebs.