Sechs Wirkstoffe, sechs Kassen, 27 Lose, eine Ausschreibung APOTHEKE ADHOC, 23.10.2018 16:02 Uhr
Was sich bei den AOKen seit Langem bewährt, wird jetzt auch bei den Ersatzkassen umgesetzt. Die Rede ist von einer gemeinsamen Ausschreibung der Rabattverträge. Unter der Federführung von Techniker Krankenkasse (TK) und DAK Gesundheit sind sechs Wirkstoffe ausgeschrieben.
TK, DAK, Barmer, KKH, hkk und HEK haben erstmals für ihre insgesamt 28 Millionen Versicherten eine gemeinsame Ausschreibung gestartet. Unter dem Hammer sind Montelukast, Ribavarin, Tolterodin, Memantin, Rabeprazol und Desogestrel. Ausgeschrieben wird pro Wirkstoff in drei Kassenlosen. Bei den Wirkstoffen handelt es sich zugegebenermaßen nicht um Schnelldreher, aber um Arzneistoffe deren bestehende Verträge in naher Zukunft auslaufen.
Dennoch enden die Rabattverträge der einzelnen Kassen nicht zeitgleich. Daher werden die neuen Verträge zeitlich versetzt und kassenindividuell starten – frühestens jedoch am 1. Juli 2019. Die neuen Zuschläge der TK werden überwiegend am 1. November 2019 und für die DAK zum Großteil am 1. Januar 2020 ihre Gültigkeit erreichen.
Pro Wirkstoff gibt es drei Kassenlose. Dabei bilden DAK und KKH ein Los. TK, hkk und HEK bilden das zweite Los. Somit bleibt die Barmer als drittes Los allein. Für die ausgeschrieben sechs Wirkstoffe ergeben sich 27 Lose – bedingt durch eine Unterteilung in mehrere Lose –, die einen Zuschlag erhalten sollen.
„Wenn sich dieses Modell bewährt, werden wir in Zukunft sicherlich noch weitere Wirkstoffe gemeinsam ausschreiben. Eine gesicherte Arzneimittelversorgung hat dabei aber immer oberste Priorität", so Thomas Ballast, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der TK.
„Durch die kassenübergreifende Zusammenarbeit gestalten wir sowohl die Vergabe als auch die spätere Verwaltung der Verträge deutlich effizienter“, so Ballast. „So nutzen wir gemeinsam Synergieeffekte, senken Verwaltungskosten und stellen für unsere Versicherten gleichzeitig weiterhin eine hochwertige Versorgung sicher.“
„Konkurrenz belebt das Geschäft und hierbei darf auch das gemeinsame, zielgerichtete Arbeiten nicht zu kurz kommen. Vor allem, wenn es um die gesicherte Versorgung mit Arzneimitteln geht“, ergänzt Thomas Bodmer, Mitglied des Vorstands der DAK-Gesundheit. „Auch in Zukunft wollen wir deshalb zusammen mit anderen Kassen nach effizienten und praktikablen Lösungen bei Ausschreibungen suchen.“