Krankenkassen

Schonfrist für BKK-Versicherte dpa, 09.06.2011 08:37 Uhr

Berlin - 

Versicherte der insolventen City BKK müssen sich umgehend eine neue Krankenkasse suchen, wenn sie weiterhin Leistungen in Anspruch nehmen wollen. Nach einem Bericht der Berliner Zeitung könnten die Mitglieder monatelang ohne Kassenleistungen dastehen. Es bestehe die Gefahr „größerer Versorgungslücken“, zitiert das Blatt aus einem Papier mehrerer Kassenverbände. So würden laufende Geldzahlungen wie Pflege- und Krankengeld zunächst nicht mehr überwiesen. Außerdem behandelten die Ärzte nur noch gegen Privatrechnung, da die Versichertenkarte nicht mehr gültig sei.

Die Kassenverbände, unter ihnen der AOK-Bundesverband, haben dem Bericht zufolge daher ein neues Konzept entwickelt. Dabei soll die City BKK nicht zum 1. Juli geschlossen werden, sondern als „City BKK in Abwicklung“ noch einige Monate weiter arbeiten. Damit solle ein „nahtloser Leistungsübergang“ sichergestellt werden.

Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) zeigte sich grundsätzlich offen für eine Lösung des Problems. „Gemeinsam mit den Krankenkassen sind wir uns einig, dass ein nahtloser Übergang für alle Leistungen und Leistungsansprüche gewährleistet sein muss. Entsprechende Vorbereitungen werden derzeit getroffen“, bestätigte er der Berliner Zeitung.

Die Versicherten der City BKK haben offiziell bis Mitte Juli Zeit, sich eine neue Kasse zu wählen. Lassen sie diesen Termin verstreichen, suchen der Arbeitgeber, die Bundesanstalt für Arbeit oder die Rentenversicherung eine neue Kasse aus und melden den Versicherten dort an. Das könne aber bis Mitte August oder sogar noch länger dauern, heißt es in dem Bericht. Die neue Kasse zahle zwar auch rückwirkend. Privatrechnungen der Ärzte würden dann aber in der Regel nicht vollständig erstatten.