Unmittelbar vor der Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen haben Bundeskanzler Olaf Scholz und Gesundheitsminister Karl Lauterbach (beide SPD) den Pharmakonzern Bayer besucht. Gemeinsam mit weiteren Gästen aus Politik und Wirtschaft feierten das Richtfest einer neuen Arzneimittelanlage in Leverkusen.
Im Vorfeld der Veranstaltung traf sich Scholz mit dem Vorstandsvorsitzenden Werner Baumann sowie mit dem Vorsitzenden des Aufsichtsrats, Professor Dr. Norbert Winkeljohann, und der Vorsitzenden des Gesamtbetriebsrates, Heike Hausfeld. Bei den Gesprächen ging es um das Zukunftskonzept von Bayer für Deutschland sowie um andere aktuelle Themen.
„Die Investition in die neue Arzneimittelproduktionsanlage beweist großes Vertrauen in die Region als Zentrum der Chemie- und Pharmaindustrie. Projekte wie dieses sind entscheidend dafür, dass Deutschland auch im 21. Jahrhundert wirtschaftlich und technologisch zu den globalen Spitzenreitern gehört“, betonte Scholz. „Bayer bekennt sich auch für die Zukunft eindeutig zum Standort Deutschland“, erklärte Werner Baumann. „Unsere neue Anlage zur Arzneimittelproduktion am Standort Leverkusen ist ein leuchtendes Beispiel dafür. Sie wird in puncto Digitalisierung und Energieeffizienz völlig neue Maßstäbe setzen.“
Die neue Produktionsanlage Solida 1 wird eine der modernsten Arzneimittelproduktionsanlagen weltweit. Sie ist Teil eines milliardenschweren Investitionsprogramms, mit dem Bayer das Produktionsnetzwerk und die eigene Innovationskraft stärkt. „Mit der Errichtung der neuen Produktionsanlage Solida 1 tragen wir dazu bei, dass die Ergebnisse von wissenschaftlicher Forschung so schnell wie möglich in Produkte überführt werden und so das Leben von Patientinnen und Patienten nachhaltig verbessern“, so Baumann. Unter anderem werden hier Medikamente zur Behandlung von Krebs- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen hergestellt.
Der neue Betrieb wird der Kern des neuen globalen Kompetenzzentrums für die Produktion von Feststoff-Arzneimitteln am Standort Leverkusen. Er setzt laut Bayer nicht nur Maßstäbe für Effizienz, Qualität, Liefersicherheit und Nachhaltigkeit, sondern nutzt mit einer sogenannten „Lernenden Fabrik“ auch die Vorteile der Digitalisierung. Das bedeutet, dass Datenströme mit Hilfe künstlicher Intelligenz analysiert und daraus Handlungsempfehlungen abgeleitet werden.
Der Bau der neuen Produktionsanlage ist sowohl Bestandteil der Pharma-Strategie als auch der Nachhaltigkeitsagenda des Unternehmens. Der Energiebedarf der Anlage wird weitgehend durch eine moderne Geothermie-Anlage gedeckt, die den CO2-Ausstoß im Vergleich zu herkömmlichen Betrieben um 70 Prozent reduziert. Der modulare Aufbau von Solida 1 – und damit beispielsweise die Möglichkeit von Erweiterungen – schafft größtmögliche Flexibilität im Hinblick auf künftige Entwicklungen im Pharma-Bereich.
Die eingeschossige Anlage mit einer Bruttogrundfläche von rund 15.000 Quadratmetern soll 2024 betriebsbereit sein. Rund 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden in dem Gebäude ihre Arbeit aufnehmen. Die Gesamtinvestitionen des Unternehmens belaufen sich auf rund 275 Millionen Euro.
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