Hubmann warnt vor Auswirkungen

„Scholz soll Leistungskürzungen für Patienten verhindern“

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Berlin -

Der Deutsche Apothekerverband (DAV) begrüßt das Versprechen von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), Leistungskürzungen im Gesundheitswesen verhindern zu wollen. Scholz hatte bei einer Pressekonferenz am heutigen Mittwoch mit Blick auf die Finanzlage der Krankenkassen gesagt, dass für ihn Leistungskürzungen für Versicherte der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) „nicht in Frage" kommen. Solche Kürzungen seien „eine schlechte Nummer", so Scholz.

Dr. Hans-Peter Hubmann, Vorsitzender des Deutschen Apothekerverbandes (DAV) findet es „absolut begrüßenswert“, dass Scholz den Patient:innen verspricht, dass sie auch in Zukunft qualitativ hochwertig versorgt werden sollen. „Mit Blick auf die alternde Gesellschaft ist es unabdingbar, dass das Gesundheitswesen resilient bleibt. Für unsere Patientinnen und Patienten ist dies ein wertvolles Versprechen!".

Hubmann warnt, dass die uneingeschränkte, flächendeckende Arzneimittelversorgung schon jetzt gefährdet sei. „Die Apotheken stehen unter massivem Druck. Die sich zuspitzende Lieferengpass-Krise, der Personalmangel und das seit elf Jahren eingefrorene Apothekenhonorar führen dazu, dass in Deutschland immer mehr Apotheken wegbrechen.“

In den vergangenen zehn Jahren sei die Apothekenzahl um fast 20 Prozent gesunken. „Schon jetzt erfahren die Menschen in manchen Landesteilen Leistungskürzungen, weil sie längere Wege zur nächsten Apotheke zurücklegen müssen. Während die Kosten der Apotheken seit 2013 um 60 Prozent und die Inflation um rund 30 Prozent gestiegen sind, wurde das Apothekenhonorar in diesem Zeitraum kein einziges Mal erhöht. Wenn die Bundesregierung wirklich keine Leistungskürzungen zulassen will, sollte sie die Apotheken vor Ort dringend stabilisieren", so Hubmann.

Der DAV-Vorsitzende warnt in diesem Zusammenhang auch deutlich vor den Auswirkungen der vom Bundesgesundheitsministerium geplanten Apothekenreform. „Mit seiner Reform will Karl Lauterbach erreichen, dass in den Apotheken nur noch selten Apotheker und Apothekerinnen anwesend sind.“ Das führe zwangsläufig dazu, dass zahlreiche Leistungen gestrichen werden müssen.

„Denn nur Apothekerinnen und Apotheker dürfen Leistungen wie beispielsweise die Abgabe von starken Schmerzmitteln (Betäubungsmittel), Impfungen oder Medikationsanalysen erbringen. Wenn der Bundeskanzler es ernst meint mit seinem Versprechen, darf er es nicht zulassen, dass sein Parteikollege Karl Lauterbach sich mit seinen versorgungsfeindlichen Plänen durchsetzt! Denn unsere Patientinnen und Patienten brauchen die Apotheken vor Ort mit ihrem vollen Leistungsspektrum – und keine Scheinapotheken oder reine Abgabestellen ohne Beratung.".

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