Im Kampf gegen das Rauchen soll Deutschland nach dem Willen der Drogenbeauftragten der Bundesregierung, Sabine Bätzing, bis Ende 2010 Schockbilder auf Zigarettenpackungen und anderen Tabakprodukten einführen. Noch bis zum Herbst werden entsprechende Bilder von der Europäischen Kommission analysiert und evaluiert.
Das federführende Verbraucherschutzministerium hat laut Bätzing „die ganz klare Absicht“, diese Bildwarnhinweise anschließend in die Praxis umzusetzen. „Dann wird zwangsläufig die neue Regierung diese bildgestützten Warnhinweise übernehmen.“ Schon jetzt gebe es innerhalb der Regierung einen Konsens zu der Entscheidung.
Geplant ist, neben kurzen Texten zu den Gefahren des Rauchens auch kleine Bilder auf die Verpackungen von Tabakprodukten zu drucken. „Bildgestützte Warnhinweise informieren mit jedem Griff zur Zigarette unmissverständlich über die bestehenden Gefahren, machen so das Rauchen unattraktiv und zeigen auf der Verpackung die wahre Werbebotschaft: Rauchen ist tödlich“, sagte Bätzing.
Nach Angaben des Deutschen Krebsforschungszentrums haben schockierende Bilder deutliche Vorteile. Wie die Leiterin der Stabsstelle Krebsprävention des Zentrums, Martina Pötschke-Langer, sagte, sind kombinierte Warnhinweise aus Bild und Text wirksamer als ein Text allein. „Die zumeist drastischen Darstellungen der Folgekrankheiten des Rauchens lösen häufig negative Emotionen aus.“
Solche Reaktionen erhöhten die Wahrscheinlichkeit, dass Raucher ihren Konsum reduzieren und motiviert sind zu einem Rauchstopp. Außerdem erreichten die Bildwarnhinweise auch soziale Schichten, die selten oder gar nicht lesen, sowie Raucher, die die Landessprache nicht lesen oder sprechen können.
APOTHEKE ADHOC Debatte