Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) fordert eine engere Zusammenarbeit aller im Gesundheitssystem beschäftigten Personen. „Um eine optimale Versorgung der Patienten gewährleisten zu können, müssen die verschiedenen Berufsgruppen mehr miteinander kommunizieren“, sagte Schmidt auf der Veranstaltung „Ihre Zukunft im Gesundheitsberuf“, auf der sie zusammen mit Bundesbildungsministerin Annette Schavan (CDU) mit mehr als 250 Studierenden und Auszubildenden der Gesundheitsberufe über künftige Ausbildungsmöglichkeiten sowie über die Zukunft in der Gesundheitsversorgung diskutierte.
Schmidt warb für ein „partnerschaftliches Miteinander“ der unterschiedlichen Akteure. Auch Beate Müller, Präsidentin der Bundesvertretung der Medizinstudierenden in Deutschland (bvmd) sieht die Vernetzung der Heilberufler als Gewinn für die Patientenversorgung an: „Kein Mediziner kann in drei Semestern Pharmakologie das Wissen über Arzneimittel erwerben, das die Apotheker haben“, sagte die Medizinstudentin. Deshalb sei es wichtig, als Team zusammen zu arbeiten.
Schmidt wünscht sich für die Apotheker in Zukunft eine stärkere Einbindung in die Hausarztversorgung sowie die Beratung von pflegebedürftigen Heimpatienten. Je besser die Präsenzapotheke in die Versorgung der Menschen vor Ort mit einbezogen sei, desto stärker sei auch ihre Stellung gegenüber Versandkonkurrenten, so die Ministerin.
Schmidt und Schavan plädierten zudem für den Abbau von Hierarchien innerhalb der einzelnen Berufsgruppen sowie für weniger Bürokratie. Bei der Umsetzung der anstehenden Veränderungen im Gesundheitssystem, setze sie ihre Hoffnungen auf die junge Generation, sagte Schmidt. Die heutige Veranstaltung sollte als Auftakt zu einem regelmäßigen Dialog zwischen Politik, Studierenden und Auszubildenden im Gesundheitsbereich dienen. Die Gesundheitswirtschaft ist die größte Wirtschaftsbranche in Deutschland. Rund 4,3 Millionen sind in den rund 800 Berufen tätig.
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