Beratungsrunde

Schmidt will Nachsorge stärken

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Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) will Nachsorge-Angebote für Zehntausende Frühgeborene und Kinder mit schweren Krankheiten stärken. Sie unterstützte am Montag die Anregung von Fachleuten, dazu eine Beratungsrunde von Krankenkassen und Experten einzurichten. Von den 40.000 betroffenen Kindern erhielten derzeit gerade einmal 2400 direkt nach der Entlassung aus der Klinik Nachsorge, sagte Horst Erhardt, Geschäftsführer des Beta-Instituts - Gemeinnützigen Institut für angewandtes Gesundheitsmanagement. Statt der bis zu 120 nötigen Einrichtungen gebe es bislang nur 42.

Dabei könnten auch die Behandlungskosten durch diese Zusatzleistungen stark gedrückt werden, sagte der Experte unter Berufung auf mehrere Studien. So könnten die Liegezeiten in den Kliniken im Fall sichergestellter Nachsorge um bis zu zehn Tage reduziert werden. Die Kinder müssten zudem seltener erneut ins Krankenhaus. Dafür steige die Sicherheit der Eltern im Umgang mit ihren kranken Kinder, die Beziehung werde besser. Erhardt forderte, zumindest die rund 100 auf schwere Fälle spezialisierten Kinderkliniken in Deutschland sollten Nachsorge-Einrichtungen vorsehen.

Schmidt sagte, entsprechende Verträge zwischen Krankenkassen und Einrichtungen für die Nachsorge würden nur „sehr schleppend“ geschlossen. Die Krankenkassen können seit zwei Jahre den Einsatz etwa speziell geschulter Krankenschwestern bezahlen, die Eltern über weitere Behandlungen, Ernährungs- und Verhaltensregeln oder den Umgang mit schweren Diagnosen beraten. „Ich halte es für eine Pflicht, dass überall Nachsorge stattfindet“, sagte Schmidt. Dennoch zeigte sie sich skeptisch, dies zur Kassen-Pflichtleistung zu machen, da es nicht ausreichend Angebote gebe. Viele vorwiegend ehrenamtliche Einrichtungen nach dem Beispiel des Modellprojekts „Bunter Kreis“ in Augsburg seien in den Startlöchern, bräuchten aber Anschubfinanzierung.

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