Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) hat die Allgemeinen Ortskrankenkassen aufgefordert, sich langfristig zu einer Bundes-AOK zusammenzuschließen. „Das dauert noch lange, wäre aber der richtige Schritt, um die regionale Risikoverteilung zu verbessern. Und es spart Verwaltungskosten. Bessere Risikoverteilung und eine größere Verhandlungsmacht gegenüber Krankenhäusern, Pharmaindustrie und Ärzten sind die positiven Folgen von Zusammenschlüssen“, sagte Schmidt der „Passauer Neuen Presse“.
Der Spitzenverband der Krankenkassen reagierte verwundert auf die Aufforderung der Ministerin: „Zusammenschlüsse von Krankenkassen sollten wie bisher auch freiwillig und aus Antrieb der einzelnen Krankenkassen erfolgen“, sagte eine Sprecherin gegenüber APOTHEKE ADHOC. Ziel müsse immer die gute und wirtschaftliche Versorgung der Versicherten sein. „Fusionen hat und wird es immer wieder geben, das zeigt der Markt der Krankenkassen deutlich. Die entscheidenden Impulse für ein Zusammengehen von Krankenkassen müssen dabei aber von den Akteuren selbst ausgehen und nicht von einer unbeteiligten dritten Stelle angeordnet werden“, so die Sprecherin des GKV-Spitzenverbandes.
Schmidt sieht nach Einführung des einheitlichen Beitragssatzes für die Kassen keinen Anlass, Zusatzbeiträge zu erheben. „Der Fonds ist so ausgestattet, dass 100 Prozent der Ausgaben abgedeckt sind. Es besteht daher keinerlei Anlass, dass die Kassen Zusatzbeiträge von ihren Versicherten verlangen. AOK, Barmer, die Techniker und andere große Kassen haben bereits gesagt, dass sie keine Zusatzbeiträge benötigen.“
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