Apothekenhonorar

Schmidt: Kein guter Stil des Ministers

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Berlin -

Im Bundeswirtschaftsministerium (BMWi) scheint man den Hilferufen der Apotheker keine große Bedeutung zuzumessen: Auf eine Einladung von ABDA-Präsident Heinz-Günter Wolf und seinem Vize Friedemann Schmidt hat das Ministerium seit vier Wochen nicht geantwortet. „Ich bin sehr enttäuscht über die Nullreaktion von Dr. Philipp Rösler. Das ist keine Form des angemessenen Umgangs“, so Schmidt.

 

Wolf und Schmidt hatten Rösler am 12. März um ein persönliches Gespräch gebeten. Kurz darauf hatten die Apotheker ihre Forderung der Öffentlichkeit präsentiert: In den Kassen der Apotheken fehlen laut ABDA mehr als 600 Millionen Euro, die beispielsweise durch eine Erhöhung des Fixhonorars auf 9,14 Euro zusammen kämen. Auch beim Nacht- und Notdienst sowie bei den Rezeptur- und BtM-Gebühren fordern die Apotheker mehr Geld.

Aus dem BMWi ist bis heute jedoch weder eine Zu- noch eine Absage eingetroffen. „Das ist kein besonders guter Stil des Ministers“, so Schmidt. „Während die Politiker mit anderen Beteiligten des Gesundheitswesens über Honorarangleichungen sprechen, werden die Apotheker hängen gelassen.“

Bis heute gebe es auch aus dem Bundesgesundheitsministerium (BMG) keine konkrete Reaktion auf die Forderung nach einem höheren Fixhonorar. Schmidt hofft trotzdem auf ein baldiges Treffen: „Es ist höchste Zeit, Gespräche mit den Apothekern aufzunehmen.“

 

 

Dass die ABDA mit all ihren Vorschlägen durchkommt, ist unwahrscheinlich: Beim heutigen Euroforum-Kongress „Apotheke 2012“ trübte der CDU-Gesundheitsexperte Jens Spahn die Hoffnung der Pharmazeuten: Er habe zwar Verständnis für die wirtschaftlich schwierige Situation der Apotheker. Die ABDA müsse aber aufpassen, nicht zu viele Forderungen gleichzeitig geltend zu machen.

Forderungen aus den Reihen der Apotheker, den Kassenabschlag für 2013 komplett gesetzlich festzulegen, wies der gesundheitspolitische Sprecher der Unionsfraktion zurück: „Ich möchte es ungern politisch entscheiden. Die Apotheker haben auch nichts davon, wenn die Politik aufgrund von Wahlterminen entscheidet“, so Spahn.

Daher müssten die Selbstverwaltungen über den Abschlag verhandeln. Man stehe allerdings weiterhin zu der Aussage, dass die Verhandlungsbasis 1,75 Euro sein müssen.

 

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