Schmidt kämpft für Bürgerversicherung dpa, 28.07.2008 10:10 Uhr
Der Streit um eine Bürgerversicherung im Gesundheitswesen wird nach Ansicht von Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) ein Thema im Bundestagswahlkampf werden. „In der Pflege- wie in der Krankenversicherung. Wir leisten uns eine Trennung der Systeme wie kaum ein anderes Land nach Status, Risiken und Geld - das ist überholt“, sagte Schmidt der Wochenzeitung „Das Parlament“.
Bei der Pflege etwa sei die Finanzierung durch die letzte Beitragsanhebung für gesetzlich Versicherte auf 1,95 Prozent des Einkommens beziehungsweise 2,2 Prozent für Kinderlose bis 2015 gesichert. „Würden alle Menschen in diesem Land 1,95 Prozent von ihrem Einkommen in die gesetzliche Pflegeversicherung zahlen, hätten wir mit dem jetzigen Leistungsumfang bis weit in das Jahr 2030 hinein Sicherheit“, erklärte Schmidt.
Der Bremer Gesundheitsökonomie-Professor Dr. Heinz Rothgang unterstützte Schmidts Forderung im „Parlament“. Dagegen sagte der Freiburger Finanzwissenschaftler Bernd Raffelhüschen, mit der Beibehaltung des bestehenden Pflegesystems sei die Chance für einen kostengünstigen Umstieg in eine Kapitaldeckung vergeben.