Schmidt für Hausarztverträge dpa, 09.05.2008 18:40 Uhr
Nach Abschluss des bundesweit ersten Direktvertrags zwischen einer Krankenkasse mit Hausärzten hat Gesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) zur Nachahmung in anderen Ländern aufgerufen. Schmidt bezeichnete den Vertrag zwischen der AOK Baden-Württemberg und den dortigen Hausärzten als „Durchbruch“, wie ein Ministeriumssprecher am Freitag in Berlin mitteilte. Mit der AOK nutzt erstmals eine Kasse die jüngste Gesundheitsreform und bezahlt Ärzte ohne Beteiligung der Kassenärztlichen Vereinigung, die auf dem Feld bisher ein Monopol hatte.
Für Versicherte und Verbände könne die hausarztzentrierte Versorgung sehr gut sein, sagte der Sprecher. Dabei binden sich Versicherte für eine bestimmte Dauer an einen Allgemeinarzt, sollen dafür aber eine bessere Betreuung bekommen. Das bisher fest gefügte System der Kassenärztlichen Vereinigungen (KVen) sei nicht mehr felsenfest im Boden verankert. Versicherte und Ärzte in Baden-Württemberg können sich vom 1. Juli an einschreiben. Seit Jahren protestieren Hausärzte gegen die Honorarverteilung der KVen nach Punktwerten, die aus ihrer Sicht die Fachärzte bevorzugen.