Psychische Erkrankungen

Schmidt fordert Früherkennung

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Angesichts zunehmender psychischer Probleme bei Kindern drängt Gesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) Kassen und Ärzte zu intensiveren Untersuchungen. „Psychische Auffälligkeiten bei Kindern und Jugendlichen sollen in Zukunft besser erkannt und behandelt werden“, sagte Schmidt. Studien zufolge sind nach einer Zunahme in den vergangenen Jahren 12 Prozent der Mädchen und 18 Prozent der Jungen von Verhaltensauffälligkeiten betroffen.

Nach Einführung der neuen Früherkennungsuntersuchung U7a für Dreijährige zum 1. Juli solle die psychische Gesundheit in einem nächsten Schritt verstärkt in das gesamte Früherkennungsprogramm integriert werden, forderte Schmidt. Dies solle der zuständige Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) bei seiner aktuellen Überarbeitung berücksichtigen. Ein Sprecher des Gremiums sagte der dpa, der Ausschuss arbeite intensiv an der Überprüfung des Früherkennungsprogramms aus den 70er Jahren. Dies werde aber noch Monate in Anspruch nehmen.

Die Krankenhäuser forderte Schmidt auf, bei der Behandlung von Kindern stärker mit den Eltern zusammenzuarbeiten. Im „Handelsblatt“ schlug sie Beratungsstellen in den Kliniken nach amerikanischem Beispiel vor. In diesen Anlaufstellen werde Eltern mit Kindern erklärt, was genau Diagnose und Therapie bedeuten. Einer Studie im Auftrag der Gmünder Ersatzkasse zufolge sehen sich kranke Kinder und ihre Eltern in deutschen Krankenhäusern oft ohne jede Mitsprachemöglichkeit hilflos dem medizinischen Ablauf ausgeliefert.

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