Geringe Wahlbeteiligung

Schleswig-Holstein: Keine Newcomer für Apothekerkammer

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Berlin -

Der Kampf der Generationen ist entschieden, die Ergebnisse der Kammerwahlen in Schleswig-Holstein stehen fest: Yannik Detampel aus der Freien Apothekerschaft (FA) erhielt nicht genug Stimmen für einen Platz in der Kammerversammlung.

Von den 3989 Wahlberechtigten gaben bei der Wahl nur 898 einen gültigen Stimmzettel ab – das entspricht einer Wahlbeteiligung von nicht einmal 25 Prozent. Obwohl die Stimmabgabe in diesem Jahr zum ersten Mal ausschließlich digital stattfand, war das Interesse an den Wahlen damit noch geringer als zuvor. Insgesamt wurden 15 selbstständige Apotheker:innen und 15 angestellte Approbierte in die Kammerversammlung gewählt.

Im Wahlkreis Mitte setzte sich bei den Nichtselbstständigen Frank Jaschkowski durch, der ehemalige Geschäftsführer der Apothekerkammer erhielt ausreichend Stimmen seiner Kolleg:innen. Für Georg Zwenke, den Geschäftsführer des Apothekerverbandes Schleswig-Holstein, reichte es im Wahlkreis Mitte hingegen nicht.

Der Kampf der Generationen unter den Selbstständigen entschied sich zugunsten der Urgesteine: Die ersten beiden Sitze gingen an Dr. Peter Froese und Ulrich Ströh. Froese ist seit 1990 Mitglied der Kammerversammlung, bis vor einem Jahr war er zudem Verbandschef und ist heute als Aufsichtsrat der Gedisa aktiv.

Ströh ist sogar schon 42 Jahre Mitglied der Kammerversammlung, er war nicht nur Vize der Apothekerversorgung und ehrenamtlicher Pharmazierat, sondern auch Vizepräsident des MVDA. Ströh will sich nun für eine bessere Honorierung der Apotheken einsetzen, die Apothekerversorgung professionalisieren und eine Beitragssenkung der Kammer prüfen lassen. Außerdem sollten Revisionen in Schleswig-Holstein angekündigt werden.

Detampel schaffte es hingegen nicht in die Kammerversammlung, der 31-Jährige konnte sich nicht gegen die anderen Bewerber durchsetzen. Stattdessen zog als dritter selbstständiger Apotheker Dr. Burkhard Eisend (Bordesholm) in die Kammerversammlung ein, er gewann im Losverfahren gegen die Apothekerin Mareike Küppers aus Altenholz, die gleich viele Stimmen erhalten hatte.

Die jüngere Generation wird also auch in den nächsten fünf Jahren die Geschicke der Kammer nicht mitbestimmen dürfen, die Wahlbeteiligung spricht dabei aber für sich: Von „Wollen“ kann bei knapp 80 Prozent Nichtwähler:innen auch kaum die Rede sein. Eine Verjüngung des Vorstandes habe so nicht stattgefunden, bedauert Ströh, es hätten sich aber auch kaum junge Leute zur Wahl gestellt. Die Generation unter 30 sei gar nicht, Kandidat:innen unter 40 nur vereinzelt vertreten gewesen. Als nächstes steht nun die Wahl des Kammervorstandes an, der amtierende Präsident Dr. Kai Christiansen steht für eine weitere Amtszeit bereit.

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