Standesvertretung

Schlechte Aussichten für „Apothekerkammer Nord“

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Berlin -

Ein Zusammenschluss der Apothekerkammern aus den Bundesländern Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein wird immer unwahrscheinlicher. Die von den Hamburgern forcierte Fusion wird von den anderen beiden Kammern abgelehnt. Auch eine Petition hat dem Thema wenig Aufwind verliehen. Trotzdem bleiben die Hamburger stur: Bei der gestrigen Kammerversammlung wurde ein Ausschuss damit beauftragt, den Zusammenschluss näher zu planen.

Das Interesse der Hamburger an einer Fusion ist finanzieller Natur: Die Kammer leidet unter Defiziten. Ein Versuch, die Beiträge am Bruttoverdienst der Mitglieder zu orientieren, scheiterte.

Der Hamburger Apotheker Holger Gnekow hatte im Juni daher eine Internet-Petition gestartet. Seine Begründung: „Die drei norddeutschen Apothekerkammern sind allein nicht mehr überlebensfähig. Rückläufige Umsatzentwicklungen mit zum Teil drastischen Gewinneinbrüchen gefährden eine nachhaltige Finanzierung der eigenständigen Apothekerkammern. Die massive Anhebung von Beiträgen für Apotheken und Mitarbeiter kann keine Lösung sein.“

Zustimmung aus den anderen beiden Bundesländern hat Gnekow bislang wenig erhalten: 243 Teilnehmer haben sich für eine Fusion ausgesprochen, der Großteil von ihnen kommt aus Hamburg. 27 Tage bleiben der Initiative noch. Ursprünglich hatte Gnekow geplant, aus jedem der drei Länder mindestens 500 Unterschriften zu bekommen.

Auch auf politischer Ebene hat sich seit dem Sommer nichts getan: Der neue Kammerpräsident Kai-Peter Siemsen hat seine beiden Kollegen Christel Johanns (Mecklenburg-Vorpommern) und Gerd Ehmen (Schleswig-Holstein) auf das Thema angesprochen. Beide hätten ihm mitgeteilt, dass für eine Fusion keine Notwendigkeit bestehe, so Siemsen.

Trotzdem wollen die Hamburger das Projekt nicht aus den Augen verlieren: Mehrheitlich forderte die Kammerversammlung, dass die „Apothekerkammer Nord“ voran getrieben werden solle. Ein Ausschuss unter dem Vorsitz von Gnekow soll einen Vorschlag entwerfen. Laut Gnekow ist zunächst eine Urabstimmung unter den Hamburger Pharmazeuten geplant.

Ihre finanziellen Probleme muss die Hamburger Apothekerkammer also vorerst selbst lösen. Vorerst bleibt den Apothekern nur der Griff in die Rücklagen. Allerdings ist schon eine neue Beitragsordnung auf dem Weg: Die Formalien stehen schon, offen ist bislang aber noch die Beitragsbemessung.

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